Wuppertaler Weltmarktführer Schrauben von Wasi halten die Welt zusammen
Wagener & Simon (Wasi) ist ein international agierender Händler für rostfreie Verbindungen.
Wuppertal. Das Produkt ist auf den ersten Blick unscheinbar. Trotzdem wird es in fast allen Bereichen der Produktion gebraucht: Schrauben spielen für Industrie und Handwerk eine große Rolle. Dazu leistet das Wuppertaler Unternehmen Wagener & Simon (Wasi) einen wichtigen Beitrag.
Als global agierender Systempartner für rostfreie Verbindungen gehört Wasi in Deutschland und Europa zu den Marktführern. Auch weltweit spielt die 1961 gegründete Firma mit ihrem Sortiment an Festigkeitsklassen und Sonderwerkstoffen ganz oben mit. Mit rund 100 Millionen Euro Jahresumsatz ist sie mittlerweile die größte Edelstahl-Handelsgesellschaft der Würth-Gruppe, zu der Wasi seit 1978 gehört. Durch seine IT- und Logistik-Dienstleistungen wandelte sich das Unternehmen mit rund 200 Mitarbeitern in den vergangenen Jahren vom reinen Großhändler zu einem Anbieter, der viele Kunden vor allem durch Beschaffungssicherheit und Belieferungssysteme überzeugt.
Nun stellt die Firma die Weichen weiter in Richtung Zukunft. Der Standort mit 26 000 Quadratmetern Gesamtfläche — 11 000 Quadratmeter davon im ehemaligen Straßenbahndepot in Heckinghausen — soll möglichst noch in diesem Jahr verkauft und auf die Südhöhen, in die Nähe der A1, verlegt werden. Dort wurde bereits 2009 ein modernes Vertriebszentrum gebaut. Das sollen jetzt eine 3000 Quadratmeter große Logistikhalle und ein viergeschossiges Verwaltungsgebäude erweitern.
Den Bauantrag hat Wasi bereits gestellt. „Wir hoffen auf eine schnelle Baugenehmigung, damit wir im April starten können“, sagt Geschäftsführer Karlheinz Schreiber. Die Bauzeit beträgt nach seiner Aussage sechs bis neun Monate. „Am Ende soll alles aus einem Guss sein“, erklärt er.
Mit der Investition von rund zehn Millionen Euro will das Unternehmen langfristig Kosten sparen. Derzeit befinden sich in Heckinghausen die Warenannahme und die Qualitätssicherung. Die Container werden dort angeliefert und zum Vertriebszentrum transportiert. „Das ist teuer und nicht mehr zukunftsfähig“, betont Schreiber. Er verweist unter anderem auf die gute Autobahnanbindung auf den Südhöhen, von der künftig auch Wasi noch mehr profitieren wird.
Das Unternehmen liefert direkt an Industrie- und Handelspartner. Produziert wird hauptsächlich in Thailand, Malaysia, China und Vietnam. Über 80 Prozent der Ware kommt aus Fernost. Für spezielle Aufträge wird noch in Europa, etwa in Deutschland und Italien, gefertigt.
Auf die große Bedeutung von Verbindungselementen möchte Wasi aufmerksam machen. „Die Schraube hält die Welt zusammen“, betont Schreiber. Etwa im Bereich der Statik gehe ohne die Schraube nichts. Das Unternehmen beliefert unter anderem Kunden aus den Branchen Automotive, Bahntechnik, Elektrik und Chemie. Auch im Bootsbau sind die Wuppertaler gefragte Partner. Dabei wird teilweise selbst entwickelt, etwa für die Konzeption eines möglichst platzsparenden Ankers für Luxusyachten.
Durch die vielfältige Verwendung ist schnelle Verfügbarkeit im Schraubensegment entscheidend. „Wir brauchen ein schnelles und verlässliches Auftreten“, sagt Schreiber. Deshalb sind Lagerflächen bei Wasi entgegen dem wirtschaftlichen Trend weiterhin wichtig. Das Handelsunternehmen möchte künftig das Industriegeschäft weiter ausbauen. „Der Markt im Edelstahlbereich ist begrenzt, aber wir müssen uns für die Zukunft aufstellen“, sagt Schreiber. Vertriebsbüros in Spanien, Österreich, Belgien und Dänemark unterstützen die Wachstumsstrategie.