NRW Simon entwickelt sich zum Quarterback-Jäger

Düsseldorf · Flamur Simon bringt für die Panther reihenweise gegnerische Spielmacher zu Fall.

Düsseldorfs Flamur Simon erzwang im Spiel gegen Hamburg einen sogenannten Quarterback-Sack.

Foto: RP/HORSTMUELLER GmbH

Hamburgs Quarterback Matt Adam war im Football-Spiel gegen die Düsseldorf Panther in Nöten. Mit dem eiförmigen Ball in seinen Händen suchte er unter dem Druck der Düsseldorfer Verteidiger einen Mitspieler, den er mit einem Pass erreichen konnte. Und das dauerte dann einen Moment zu lange. Denn auf einmal legten sich von hinten kommend zwei lange Arme um seine Hüften und schleuderten ihn zu Boden. Panther-Defense-Akteur Flamur Simon hatte ihn erwischt und einen sogenannten Quarterback-Sack erzwungen (Spielmacher mit Ball zu Boden gebracht). Der 21-jährige Düsseldorfer feierte seine gelungene Aktion im Benrather Stadion lautstark, was er später bei seinem zweiten Sack gegen den ballführenden Quarterback noch einmal so ähnlich wiederholte.

Dass der in Wuppertal gebürtige Sohn einer deutschen Mutter und des aus dem Kosovo stammenden Vaters einmal zum Schrecken der gegnerischen Angreifer im Football würde, war vor kurzem noch nicht vorhersehbar.

Zehn Jahre lang hatte er in den Fußball-Jugendmannschaften des Wuppertaler SV als Innenverteidiger gespielt, ehe ein Freund ihn zu einem Football-Spiel mitnahm. „Da hatte ich ganz schnell das Gefühl, dass das der richtige Sport für mich ist, weil da mehr Durchsetzungsvermögen nötig ist“, sagt der 1,96 Meter große und 115 Kilo schwere Hüne. Sein außergewöhnliches Talent für die ameriknische Sportart bewies er zunächst bei den Langenfeld Longhorns, um dann sein letztes Juniorenjahr bei den Rookies der Panther zu spielen. Der Sprung in das Seniorenteam glückte sofort, und auch da bewies er als Verteidiger mit 114 Tackles in 15 Spielen in seinem ersten Jahr gleich seine besonderen Fähigkeiten.

Diese waren so gut, dass sich zu Beginn des Jahres 2020 die University of Massachusetts bei ihm meldete und ihm ein College-Stipendium anbot. „Daraus wurde dann wegen der Corona-Pandemie erst einmal nichts“, bedauert der jetzige Wirtschaftsstudent an der Bergischen Universität in Wuppertal. Er ist sich sicher, dasss er die Fähigkeiten hat, im Mutterland des Footballs zu bestehen. „Meine Stärken sind meine Kraft und meine Beweglichkeit“ sagt er und verweist auf seine Zeit von 4,7 Sekunden über 40 Yards. Von beiden Fähigkeiten kann Hamburgs Spielmacher Adam, nachdem er von Flamur Simon zweimal zu Boden gebracht worden ist, ein Lied singen. „Es war einfach ein geiles Gefühl, endlich in einem richtigen Spiel so etwas zu machen und nicht nur im Training zu üben“, schwärmt Simon von seinen beiden Sacks.