Wuppertal macht mal wieder was anders
Offen gesagt
Wuppertal macht was anders. So heißt der Slogan, mit dem die Stadt sich für die Zukunft aufstellen will. Wuppertal macht was anders, das kann man auch über die Eröffnungsfeier für die Trasse sagen. Am 19. Dezember einen Rad- und Wanderweg zu eröffnen, auf einen solchen Termin muss man erst einmal kommen. Doch aus Sorge um die Millionen Euro an Fördergeldern ging es wohl nicht anders.
Wuppertal macht was anders — das hat Tradition, gerade was die Einweihung städtischer Bauwerke angeht. Am 5. Dezember 1993 wurde bei klirrender Kälte die Haupttribüne im Stadion am Zoo mit einem Flutlichtspiel des WSV in der 2. Bundesliga eingeweiht. Und die Wiedereröffnung der Schwimmoper fand am 25. März 2010 kurz vor dem Ende der Hallenbadsaison statt.
Dass sich Bauvorhaben in der Umsetzung verzögern und Termine oft nicht einzuhalten sind, ist aber keine Wuppertaler Spezialität. Und da in Wuppertal niemand die Absicht hat, einen Flughafen zu bauen, sollte jetzt die Freude darüber überwiegen, was in Wuppertal entstanden ist.
Eine Stadthalle zum Beispiel, die den Ruf als Veranstaltungsort und Konzertsaal internationaler Klasse hat. Eine Schwimmoper, die zu den schönsten Hallenbädern zählt. Und ein Stadion am Zoo, das nach dem Bau der Stehtribünen zweitligatauglich ist und im Gegensatz zum Paderborner Stadion-Baukasten einen gewissen Charme versprüht.
Die Nordbahntrasse schließlich ist ein derart spektakuläres Gesamtkunstwerk, dass es viele gute Gründe gibt, die Eröffnung gleich doppelt zu feiern. Und das hat die Wuppertalbewegung ja auch vor. Im Frühjahr soll ein großes Trassenfest gefeiert werden. Und sollte es dann wieder regnen, wird der Regen zumindest ein wenig wärmer sein als gestern. Und wenn die Sonne scheint, dann werden Zehntausende auf ihrer Trasse mitfeiern. „Hals und Beinbruch“ — und viel Spaß auf allen Trassenwegen.