Dschungelcamp 2018 Dschungelcamp: Tina! Gib's ihnen! Jawohl!
Unser Autor outet sich als Tina-Fan. Die mausert sich langsam aber sicher zum Geheimtipp. Wobei: Als sie ihm zum ersten Mal begegnete, war das schon ein Schock...
„Wir lassen uns das singen nicht verbieten.“ Sang Tina York vor 44 Jahren. Für mich war sie so was wie die frühe Helene Fischer. Okay, eine eigene Weihnachtsshow war ihr nie vergönnt, auch kann ich mich nicht an Seilchen-Akrobatik in der Hitparade erinnern. Dafür hat die York dieser Tage eine Fernsehpräsenz, von der die Fischer nur träumen kann. Tag 9 im Dschungel. Und immer noch mit Tina York.
Viel hat sich in 44 Jahren nicht verändert. Damals im Alter von sechs Jahren war es auch ein Samstagabend zur allerbesten Sendezeit. Wenn in der Hitparade die Adresse von Tina York eingeblendet wurde, schrieb meine Schwester hastig mit. Wochen später lag die handsignierte Autogrammkarte im Briefkasten. Post von Tina!
Ihr Lächeln erinnerte an einen freundlichen Breitmaulfrosch. Tut es auch heute noch. Nur ein bisschen gequälter. Für die einschlägig bekannten Fressspielchen im Dschungel wäre Tina York also rein mundtechnisch prädestiniert. Da ginge was rein. Aber zum Glück blieb sie bis hierhin verschont von den Ekelprüfungen.
Man möchte sich das Bild von der sorglos drauf-los-singenden Tina ja auch nicht von einer Maden-fressenden-C-Promi-Ex-Sängerin verderben lassen. Sie so sehen zu müssen, ist schon schlimm genug. Und ihr selbst geht es auch nicht gut. Eigentlich will sie raus. Alles nur Taktik? Und dann das Jucken hinten. Im Dunkeln sieht man es nicht. Gut so. Ein Abszess?
Alle Welt redet von Matthias. Ich rede und schreibe von Tina. Als mir ihr Gesicht im Dschungel zum ersten Mal begegnete (also ich vor der Glotze, sie im Dschungel), war das schon ein Schock. Gut, niemand wird jünger. Aber Tina, meine Güte, Tina! Inzwischen habe ich begriffen, dass auch Tina York altern musste. Mittlerweile kann ich sogar einigermaßen unverkrampft zuschauen, es tut nicht mehr ganz so weh. Den Anpfiff von Daniele Negroni gegen Tina York habe ich nicht vergessen. Das hat mich echt aufgewühlt. Da hätte ich mich nur all zu gerne vom Sofa in den Dschungel gebeamt und dem süßen Negroni ... ach, egal, Tina wusste sich ja selbst zu helfen.
Trotzdem spüre ich nach all den Jahren immer noch den altbekannten Schutzreflex, ich kann mir nicht helfen, aber irgendwie tat mir Tina immer leid. Alle jubelten der großen Schwester Mary Roos zu. Tina war zu nett. Ist sie jetzt im Dschungel auch. Und ganz nett soll ja bekanntlich die kleine Schwester von Scheiße sein. Finde ich aber gar nicht. Tina wird das Rennen machen. Tina ist die Geheimfavoritin. Nett kann bekanntlich auch Dschungelkönig.
Und was heißt schon nett? Was Tina York allen elitären Unterhaltungsmuffeln an den Kopf knallt, die sich über Schlagermusik oder (sagen wir mal) seichte Unterhaltung a la Dschungelcamp erheben, kann man in ihrem Hit „Wir lassen uns das singen nicht verbieten“ hören. Dort heißt es: Sie halten sich für die Klügsten der Welt, oh, wie sind sie, für sie gilt nur daß, was ihnen gefällt, welch ein Selbstbetrug, was überall auf dieser Welt, den Menschen Freude macht, darüber rümpfen sie doch nur die Nase, auf das Getue sagen wir, Freunde, nun ist mal genug.
Jawoll, Tina! Recht so! Gib‘s ihnen! Lass Du Dir den Spaß nicht verbieten.
Übrigens: Tina York heißt eigentlich Monika Schwab. Sonst ist aber alles echt an ihr, was die anderen Kandidatinnen so nicht von sich behaupten können. Frau Ochsenknecht lässt uns übrigens wissen, wie stolz sie auf die Namen ihrer Söhne ist. Künstler brauchen tolle Namen - siehe Tina Schwab, pardon Monika York. Wie auch immer. Auf die Namen ihrer Söhne ist Frau Ochsenkecht besonders stolz. Jimi Blue und Wilson Gonzalez ... Frau Ochsenknecht: „Beim Namen Ochsenknecht mussten wenigstens die Vornamen der Jungs richtig gut sein . . .“ Nun gut.
Tina York darf bleiben. Was wir Tina-Fans nicht überbewerten sollten, weil am Ende dieser neunten Folge schließlich keiner gehen musste. Tina mauserst sich langsam aber sicher zum Geheimtipp. Stille Wasser sind tief. Sie hat’s drauf. Hatte sie immer schon. Ein bisschen Schinderassassa und Bums-Faldera, gehörte doch schon allezeit zum Leben. In diesem Sinne. Auf in die zweite Woche. Mit Tina!