Dschungelcamp 2018 Tag 2 im Dschungel: „Ich bestätige hiermit, dass ich dumm bin“

Aachen. An dem Tag, an dem uns die Nachricht vom Tod von Paul Bocuse erreicht, werden im Dschungel mal wieder nur Reis und Bohnen gereicht. Matthias hat alles gegeben und doch verloren.

Es bleibt die traurige Gewissheit, dass wohl nicht nur der „Koch der Köche“ in den kommenden zwei Wochen noch genug Gelegenheit bekommen wird, sich im Grab umzudrehen.

Matthias also soll es ein. Ihn haben die Zuschauer ausgemacht, das Volk zu unterhalten. Das macht er einigermaßen gut. Mit ein bisschen zu viel Schminke, Zahnlücke und Wohlstandbauch ragt er mit seiner sympathischen Aufgeregtheit aus dem Langeweilereinerlei der anderen Kandidaten heraus und weiß sein Rolle gut einzuschätzen: „Die lieben das, wenn ne Schwuppe wie ich da drinne ist und leiden muss.“

So startet er also zusammen mit Jenny, der Schwägerin, Schwester und Tochter von irgendwelchen Leuten, die auch schon mal im Fernsehen waren, in die erste Dschungelprüfung 2018. Er gräbt sich furchtlos durch Dreck und Gewürm, lässt sich von Schlangen beißen, sammelt Stern um Stern — um am Ende doch alles zu verlieren, weil man es im Team nicht rechtzeitig aus der Höhle wieder ans Tageslicht schafft. Also alles weg.

Nicht nur die gesammelten Mahlzeiten, sondern auch die Sympathiepunkte der Zuschauer. Denn anstatt die verlorenen „zehn Sterne“ in Würde abzutreten, macht er den Verlust an der bemitleidenswerten Jenny („Ich bestätige hiermit, dass ich dumm bin.“) fest. „Ich weiß, Eigenlob stinkt“, sagt er noch, „aber ich bin so stolz auf mich.“

Hätte Matthias in den vergangenen elf Staffel aufgepasst, sollte ihm eigentlich klar geworden sein: Nur der selbstlose Vogel fängt am Ende den Wurm, der in dieser Sendung als Dschungelkrone daherkommt. Anders formuliert das David, der in einer Band Schlagzeug spielt, die „Eskimo Callboy“ heißt, und sonst wenig unterhaltsamen beizusteuern hat: „Wer ist wo schuld - und wie definiert man Schuld? Das ist ein Thema, was irgendwie scheißegal ist.“

Am Ende des Tages bleiben Reis und Bohnen und die Wahl der Zuschauer. Jetzt muss Matthias am Sonntag noch mal ran. Ganz alleine.

Und sonst so? Jede Menge Tränen, eine Liebeserklärung und ein längst gelöster Kriminalfall.

Ach so, vielleicht das noch: Wer sich über die mitunter absonderlichen Schönheits-OPs der Campteilnehmer lustig macht, sollte ab und an vielleicht selbst mal in den Spiegel schauen und sich fragen, ob man die Wangenknochen vielleicht ein wenig weniger nah in Richtung Oberlid hätte tackern lassen sollen. Irgendwie erinnert Sonja Zietlow auch immer mehr an Dieter Bohlen. Bekommen die „beim RTL“ eigentlich Mengenrabatt beim hauseigenen Schönheitschirurgen? Katja Burkard hatte ja irgendwann den Anfang gemacht, jetzt fehlt nur noch Peter Kloeppel…