Merkel rechnet fest mit Brexit-Antrag Großbritanniens

Berlin (dpa) - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich überzeugt davon gezeigt, dass Großbritannien am Austritt aus der Europäischen Union festhält.

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„Ich befasse mich mit den Realitäten und ich gehe davon aus, ganz fest, dass dieser Antrag gestellt werden wird“, sagte sie am Sonntag in der ZDF-Sendung „Berlin direkt“. „Das wollen sie erst machen, wenn sie eine neue Premierministerin haben nach menschlichem Ermessen.“

In Großbritannien haben bereits mehr als vier Millionen Menschen eine Petition für ein zweites Brexit-Referendum unterschrieben. Die Regierung in London hat dem Wunsch vieler Briten nach einer weiteren Abstimmung aber eine klare Absage erteilt.

Merkel wies den Vorwurf zurück, dass ihre EU-Sparkurs zu Frust gegenüber der EU und somit auch zum britischen Brexit-Votum geführt habe. „Natürlich brauchen wir auch Solidität in den Haushalten“, sagte sie. Das bleibe richtig. Aber in Großbritannien habe nicht diese Politik, sondern die EU-Arbeitnehmerfreizügigkeit eine entscheidende Rolle gespielt. „Da hat man gehadert mit der Freizügigkeit.“ So sei das Land auch nicht dasjenige mit der größten Jugendarbeitslosigkeit in Europa.

Merkel bekräftigte, dass es keine Austrittsverhandlungen geben solle, bevor Großbritannien den Antrag gestellt habe. „Rosinenpickerei“ dürfte es nicht geben.