TV-Duell Timmermans: Aussöhnung mit Afrika steht vor Migrations-Gesprächen
Brüssel · Der sozialdemokratische Europa-Spitzenkandidat Frans Timmermans hat die umfassende Aussöhnung mit Afrika als eine der großen Aufgaben der EU für die kommenden Jahre bezeichnet.
Es brauche einen „massiven Marshallplan“ für den Nachbarkontinent, sagte der Niederländer am Dienstagabend in der ARD. So könne die Gesellschaft - Wirtschaft, Bildung, Rechtsstaat - modernisiert werden. Erst im nächsten Schritt könne man mit den afrikanischen Ländern über das Thema Migration sprechen. Über einzelne Abkommen, bei denen Geld nach Afrika fließt und dafür Migranten zurückgenommen werden sollen, könne es nicht gelingen.
Auch Timmermans konservativer Gegenspieler Manfred Weber von der CSU sprach sich für ein deutlich ausgebautes Verhältnis zu Afrika aus. Als Instrument setze er dabei jedoch vor allem auf Handelsverträge und besondere Partnerschaften zu den Ländern.
Weber und Timmermans lieferten sich zwei Wochen vor der Europawahl ihr erstes TV-Duell in Deutschland. Als Spitzenkandidaten der größten Fraktionen im Europaparlament gelten sie als aussichtsreichste Bewerber um die Nachfolge von EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker. Das neue Europaparlament wird vom 23. bis 26. Mai gewählt.