Landtagswahl NRW Abgeordnetenwatch: Alle Kandidaten können befragt werden

Teil 1: Die Internetplattform Abgeordnetenwatch ermöglicht den Dialog mit mehr als 900 Bewerbern um ein Landtagsmandat in Nordrhein-Westfalen.

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Düsseldorf. Bis zum vergangenen Montag, 18 Uhr, konnten beim Landeswahlleiter noch Wahlvorschläge für die NRW-Landtagswahl am 14. Mai eingereicht werden. Seit Dienstag kann man sich jetzt auf der Internetplattform abgeordnetenwatch.de über alle gut 900 Kandidatinnen und Kandidaten informieren und ihnen auch öffentlich Fragen stellen. Die Möglichkeit besteht noch bis zum Vorabend der Landtagswahl.

Zu jedem Kandidaten sind Basisinformationen enthalten. Über verschiedene Filter (Nachname, Wahlkreis, Liste, Partei) kann der Personenkreis eingegrenzt werden. Die gestellten Fragen und auch die Antworten werden rund um die Uhr moderiert. „Intime Fragen zum Privatleben sind ebenso wenig möglich wie Beleidigungen oder unbelegte Behauptungen“, sagt Projektleiter Roman Ebener. „Andererseits bleiben auch kritische Fragen erhalten.“ Fragesteller müssen sich mit ihrem Klarnamen registrieren lassen.

Schirmherrin ist Landtagspräsidentin Carina Gödecke (SPD). „Ich hoffe und ich erwarte, dass Angebote wie das Informationsportal von abgeordnetenwatch.de ihren Beitrag zu einem notwendigen, gegenseitig respektvollen Dialog zwischen Wählenden und Kandidierenden leisten“, sagt sie. Die Landtagspräsidentin versteht das als Gegenmittel gegen Vorurteile, unsachliche Kritik, Hetze und Hass, denen Abgeordnete verstärkt ausgesetzt seien.

Mitte April will das Portal mit dem Kandidaten-Check noch eine zusätzliche Funktion einführen. Anhand von 16 Thesen zur Landespolitik besteht für die Nutzer dann die Möglichkeit, Zustimmung, Ablehnung oder eine neutrale Haltung zu dokumentieren. Über die anschließende Auswertung wird ersichtlich, mit welchen der Kandidaten inhaltlich die meisten Übereinstimmungen bestehen. Dazu wird das Portal noch die Standpunkte der Politiker einholen.

Der Kandidaten-Check erinnert an den Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung, der seit 2002 angeboten und für die NRW-Wahl am 24. April freigeschaltet wird. Ebener sieht in den beiden Angeboten „eine perfekte Ergänzung“: Der Wahl-O-Mat sei eine Entscheidungshilfe für die Zweitstimme, der Kandidaten-Check für die Erststimme.