Solingerin mit EHEC-Erreger infiziert
Solingen. Der Erreger ist heimtückisch, aber leicht zu erkennen. „Suchen Sie sofort eine Ambulanz auf, wenn Sie Blut im Stuhlgang erkennen“, rät Privatdozent Dr. Peter Schmiegelow (60).
So machte es am Wochenende auch eine Solingerin richtig, die rund 40 Jahre alt sein soll und jetzt auf der Infektionsabteilung des Klinikums liegt. Klassisch sei ihre Anamnese, sagt der stellvertretende medizinische Leiter.
Sie sei in Norddeutschland gewesen und habe auch rohes Gemüse zu sich genommen, gab die Patientin an. Während sich ein anderer Verdachtsfall in der vergangenen Woche nicht bestätigte, ist dieser neue Fall ernstzunehmen.
Die Frau leide an den Symptomen einer Durchfallerkrankung und werde entsprechend therapiert, so Schmiegelow weiter. Neben dem behandelnden Arzt Prof. Boris Pfaffenbach ist vor allem der Nephrologe Prof. Peter Heering gefragt. Seine auf Nierenkrankheiten spezialisierte Abteilung ist einem Netzwerk mit 90 Kliniken angeschlossen.
Sollte es bei der Solingerin zum gefürchteten HUS, also zur deutlichen Schädigung der Nieren kommen, sind Peter Heering und seine Mediziner vorbereitet. Von der Blutwäsche bis hin zur neuen Antikörper-Therapie können die Nephrologen alles aufbieten. „Wir werden alle Solinger, die EHEC bekommen, auch versorgen können“, beruhigt Schmiegelow.
Während Krankheiten, wie etwa das Noro-Virus, durch Tröpfchen-Infektionen „durch die Luft“ weitergegeben werden, muss man bei EHEC den Schmier-Erreger über den Mund aufnehmen. Ein 28-jähriger Hildener, der im St. Joseph-Krankenhaus, einer Partnerklinik der St. Lukas-Klinik, lag, ist in die Uniklinik nach Düsseldorf verlegt worden. up