EHEC: Bauern werfen Tonnen von Gemüse weg

Der Absatz von Gurken, Salat, und Tomaten ist drastisch eingebrochen. Die Zahl der Erkrankten steigt massiv.

Düsseldorf. Der grassierende Darmkeim Ehec wird zum großen Problem für die Landwirtschaft. Die Gemüsebauern werfen tonnenweise Gurken, Tomaten und Salatköpfe weg, weil der Absatz dramatisch eingebrochen ist.

Der Bauernverband geht von Einbußen von zwei Millionen Euro pro Tag aus. Die Erzeugergenossenschaft Landgard, die 700 Betriebe am Niederrhein vertritt, teilte mit, es würden bis zu 25 Prozent weniger Tomaten und Gurken verkauft, bis zu 70 Prozent weniger Salat. Russland erwägt sogar einen Import-Stopp für deutsches Gemüse.

Derweil verdoppelte sich die Zahl der Ehec-Todesfälle auf sechs. Zudem wurden binnen eines Tages bundesweit bei weiteren 60 Patienten schwere Komplikationen festgestellt — so viele wie sonst in einem Jahr. Die Zahl der Ehec-Fälle liegt bundesweit bei 1000. In NRW erhöhte sich die Zahl von 27 auf 48. Fälle gab es unter anderem in Krefeld, Wuppertal und dem Kreis Viersen.

Aus Spanien und den Niederlanden wurde Kritik an den deutschen Behörden laut. Deutschland habe gegen EU-Regeln verstoßen, sagte der spanische Staatssekretär Josep Puxeu. Die Behörden hätten zuerst die Presse unterrichtet und nicht die Instanzen der EU. Dadurch drohten der spanischen Landwirtschaft große Verluste.

Das Hamburger Hygiene-Institut hatte den Ehec-Erreger bei vier Gurken vom Hamburger Großmarkt nachgewiesen. Drei seien spanischen, eine niederländischen Ursprungs, hieß es. Die Niederlande wiesen dies zurück.