Schutz vor EHEC: Tipps für Einkauf und Alltag
Berlin (dpa) - Eine Quelle des EHEC-Erregers ist bekannt. Doch die Verunsicherung bleibt. Welche Supermärkte haben noch spanische Gurken im Sortiment? Und können die Bakterien ins Trinkwasser gelangen?
Hier gibt es die Antworten:
Gibt es noch spanische Gurken im Handel?
Mit Edeka und Rewe nehmen die beiden größten Lebensmittelhändler Deutschlands spanische Salatgurken vorsorglich aus dem Sortiment. Die Discounttöchter Netto und Penny folgen. Auch bei den Lebensmittelhändlern des größten deutschen Handelskonzerns Metro - Real, Metro-Großhandel und Kaufhof - gibt es keine spanischen Salatgurken mehr. Der Tengelmann-Konzern reagiert ebenfalls: Die Supermarktkette Kaiser's Tengelmann nimmt vorsorglich spanische Bio-Salatgurken aus den Regalen. Die Handelskonzerne sind angesichts unterschiedlicher Lieferanten nicht gleichermaßen betroffen. Aldi Süd sieht keinen Handlungsbedarf. Kaufland führt nach eigenen Angaben keine spanischen Gurken im Sortiment und verzichtet vorsorglich auf den Bezug von Tomaten, Salat und Gurken aus norddeutschem Anbau. Lidl äußerte sich zunächst nicht.
Was ist mit Gemüse aus dem eigenen Garten?
Bei Gemüse aus dem eigenen Garten geht die Meinung der Experten auseinander. Das Bundesamt für Risikobewertung gibt keine generelle Entwarnung für selbst angebautes Gemüse. Man könne nie wissen, welche Keime sich dort festsetzten, sagte eine Sprecherin. Keime könnten in der Umwelt grundsätzlich überall vorkommen. Auch eigenes Gartengemüse muss vor dem Verzehr gewaschen werden.
Was muss ich noch beachten?
Man kann das Risiko einer Ansteckung verringern, indem man Lebensmittel gut wäscht und ausreichend erhitzt. Beim Kochen sollten Verbraucher darauf achten, dass die Lebensmittel auch in ihrem Inneren mindestens zehn Minuten lang eine Temperatur von 70 Grad erreichen, rät Professor Ulrich Fölsch von der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM). Das gelte insbesondere für Obst und Gemüse. Leicht verderbliche Nahrung gehöre zudem in den Kühlschrank.
Auch unsaubere Hände sind eine mögliche Übertragungsquelle. Muss ich Desinfizierungsmittel kaufen?
Wer sich gründlich die Hände wäscht, braucht sie in der Regel nicht zu desinfizieren - es sei denn, der Arzt oder das Gesundheitsamt empfiehlt eine alkoholische Händedesinfektion, heißt es in den Verbrauchertipps zum Schutz vor EHEC-Infektionen des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR). Das heißt, 20 bis 30 Sekunden lang die Hände gründlich aneinanderreiben - Handinnenflächen und Handrücken. Daumen, Nagelbett und der Bereich zwischen den Finger müssen ebenfalls gut eingeseift und abgerieben werden, erläutert die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Anschließend spült man die Seife unter fließendem Wasser sorgfältig ab und trocknet sich die Hände an einem sauberen, trockenen Handtuch ab.
Wie sieht es auf öffentlichen Toiletten aus?
Auf öffentlichen Toiletten sollten immer nur Seife aus Seifenspendern und Papierhandtücher verwendet werden.
Kann der EHEC-Keim ins Trinkwasser gelangen?
Das Bundesumweltamt beruhigt. EHEC seien Bakterien, die wie andere Keime auch über zahlreiche Barrieren im Trinkwasser-Versorgungssystemen eliminiert werden könnten, sagte Sprecher Stephan Haufe. Bei Versorgungssystemen aus Grundwasser würden sie durch die Filterwirkung des Bodens ausgeschaltet. Bei Oberflächenwasser wirkten Filtration und Desinfektion.