Kliniken ohne Rohkost
Zulieferer streicht Salate vom Speiseplan.
Düsseldorf. Welches Gemüse darf man essen — und welches lieber nicht? Diese Frage verunsichert immer mehr Düsseldorfer. Inzwischen wurde Rohkost von vielen Speiseplänen in Düsseldorfer Großküchen gestrichen. Carolin Artmann, Pressesprecherin der SV Group, dem achtgrößten Caterer in Deutschland und Zulieferer des Verbunds katholischer Kliniken in Düsseldorf, sagt: „Wir haben uns entschlossen, bis auf Weiteres frische Rohkost aus dem Sortiment zu nehmen, was auch für Salatbars und Salatbeilagen auf Brötchen gilt.“ Betroffen sind davon alle Kliniken, die zum Verbund gehören, etwa das Marien-Hospital und das Augusta-Krankenhaus.
Die Studenten, die täglich in den Gastronomiebetrieben des Studentenwerkes essen, haben dagegen weiterhin die Gelegenheit, Rohkost zu essen. Jedoch wurde auch hier reagiert, indem die Hygienemaßnahmen verstärkt wurden. Obst, Salate sowie Gemüse werden mehrmals gründlich gewaschen. Auch wurden die Lieferanten aufgefordert, umgehend eine betriebseigene Überprüfung zu machen und die Prüfbescheinigungen vorzulegen.
Auf dem Rheinischen Bauernmarkt in Unterbilk herrscht am Freitag indes buntes Treiben wie immer. Angelika Kox, die mit einem eigenen Gemüsestand auf dem Markt vertreten ist, setzt auf das Vertrauen ihrer Stammkundschaft: „Es fragen zwar viele Kunden nach, woher die Produkte kommen, wir können sie aber beruhigen: Alles Eigenanbau — und wir düngen auch nicht mit Gülle.“ Zwar stellt sie fest, dass mehr Gemüse als Salatköpfe gekauft werden, als Grund dafür sieht sie aber das kühle Wetter: „Wenn die Sonne scheint, wird mehr Salat verkauft. Bei regnerischen Wetter haben die Menschen eher Lust auf Gemüse.“
Auch Peter van den Broek vom Stiegelhof bekommt keine Einbußen zu spüren: „Hier stammt alles direkt vom Erzeuger und nicht aus dem Großmarkt. Die Kunden vertrauen uns.“