Erster EHEC-Fall in Krefeld - Experte rät zur Vorsicht

Krefeld. Nachdem am Donnerstag bei einem fast 80 Jahre alten Krefelder eine Erkrankung mit EHEC (Enterohämorrhagischer Escherischia coli) bestätigt worden ist, mahnt Martin Binder, stellvertretender Leiter des Fachbereichs Gesundheit, zur Vorsicht:

"Das Robert-Koch Institut hat die Empfehlung herausgegeben, derzeit auf den Verzehr von rohem Salat, Salatgurken und Tomaten ganz zu verzichten. Dem schließen wir uns an." Auch das Waschen des Gemüses könne nicht in jedem Fall eine Ansteckung mit den gefährlichen Darmkeimen verhindern.

Bei dem betroffenen Krefelder, dem es den Umständen entsprechend gut geht und der nicht im Krankenhaus behandelt werden muss, sei ein Lebensmittel sichergestellt worden. Die Abteilung Veterinär- und Lebensmittelüberwachung der Stadtverwaltung überprüft derzeit, ob es sich dabei um die Infektionsquelle handelt.

Dabei handelt es sich nicht um spanische Salatgurken und der Krefelder hat das Lebensmittel in der Stadt gekauft. Allerdings ist auch noch nicht sicher, ob es sich tatsächlich um den Träger der Keime handelt. In jedem Fall sei der Mann nicht in jüngster Zeit in Norddeutschland gewesen, so wie die ebenfalls erkrankte Frau aus dem Kreis Viersen.

Erste Symptome hatte der Krefelder bereits in der vergangenen Woche, am Mittwoch, 18. Mai, gehabt.

Da bei dem betreffenden Lebensmittel die Untersuchungsmethoden noch nicht sehr etabliert seinen, müssen man sich nun etwas in Geduld üben, bis das Ergbnis feststehe, sagt Binder.

Er empfiehlt ferner, derzeit auch auf den Verzehr von Lebensmitteln zu verzichten, die in der Vergangenheit als Infektionsquelle für EHEC bekannt geworden sind. Dazu zählen rohe Fleischprodukte wie Hackfleisch und Tartar oder auch Rohwürste wie Zwiebelwurst und dergleichen.

Ferner gehören Rohmilch, Käse aus Rohmilch und nichtpasteurisierter Apfelsaft zu den Lebensmitteln, die man derzeit nach Expertenmeinung besser meiden sollte.

"Es gilt die alte Regel ,Koch es, schäl es oder vergiss es'", sagt Binder. Bei Gurken würde das das Risiko reduzieren, bei Tomaten und Salat sei das allerdings nicht immer praktikabel.