Zwei Stunden Zeit für den Rücken
Wer dauerhaft Schmerzen vermeiden möchte, muss sich bewegen. Wichtig ist das richtige — und regelmäßige — Training.
Düsseldorf. Es ist Freitagabend, ein anstrengender Acht-Stunden-Tag liegt hinter einem, eine stressige Fünf-Tage-Woche. Eigentlich höchste Zeit, sich auf den Kinoabend mit Freunden oder das freie Wochenende zu freuen.
Wenn da nicht diese furchtbaren Rückenschmerzen wären, zu denen sich im Laufe der Woche auch noch dröhnende Spannungskopfschmerzen gesellt haben. Dabei muss das gar nicht sein. Die Zauberformel für einen gesunden Rücken heißt: Bewegung, Bewegung, Bewegung.
Dr. Christoph Eichhorn, Orthopäde und Rheumatologe aus Aachen sowie Vorstandsmitglied im Deutschen Orthopäden Verband (DOV), sagt: „Viele gehen heute körperlich unvorbereitet in den Berufsalltag.“ Deshalb könne eine einseitige Belastung — sei es durch stundenlanges Sitzen am Computer oder dauerhaftes Stehen im Geschäft — zum Problem werden.
Wer seinem Rücken etwas Gutes tun möchte, der stärkt seine Muskulatur, rät der Orthopäde. Regelmäßiges Training reiche aus, um Schmerzen dauerhaft zu vermeiden — und damit auch den Arztbesuch und den Griff zu Schmerztabletten. Eine Stunde Joggen alleine reicht aber nicht aus. Eichhorn: „Für einen gesunden Rücken braucht es den Dreiklang aus Ausdauertraining — etwa beim Joggen —, anschließendem Dehnen und einem Anteil an Krafttraining.“
Das hört sich aufwändiger an, als es ist. Eichhorn: „Zwei Mal die Woche eine Stunde Training reichen vollkommen aus — wenn in dieser Stunde der beschriebene Dreiklang beachtet wird.“
Anfängern in Sachen Rückentraining rät der Orthopäde, sich zunächst von einem Experten beraten zu lassen. „Die Krankenkassen zahlen heute die Teilnahme an solchen Präventionskursen. Man sollte sich einfach bei der eigenen Kasse danach erkundigen.“ Anschließend sei es wichtig, sich aus dem Erlernten ein individuelles Fitnessprogramm für den Rücken zusammenzustellen — das man dann regelmäßig durchführe.
Daneben gibt der Orthopäde noch ein paar einfache Tipps für die Rückengesundheit: Bei den Berufsgenossenschaften gebe es Hinweise, wie der optimale Arbeitsplatz eingerichtet werden müsse, beispielsweise durch die richtige Höhe des Bürostuhls.
Zudem sei es hilfreich, tagsüber mehrmals bewusst die Körperhaltung zu ändern — also nicht den Kollegen eine Etage tiefer anzurufen, sondern einfach mal persönlich in dessen Büro vorbeizuschauen. Das stärke nicht nur den Rücken, sondern auch das Miteinander.