Ernährungstipps im Fakten-Check
Passt ein alkoholfreies Bier zum Sport? Warum sind Bananen besser als Äpfel? Neun Antworten von zwei Experten.
Düsseldorf. Tipps zur richtigen Ernährung bei Freizeitsport gibt es viele — aber nicht alle sind sinnvoll. Julia Jansen und Ann-Katrin van Eikels sind Diätassistentinnen am Evangelischen Krankenhaus Düsseldorf und räumen mit Ernährungsmythen auf.
Ja. Gerade für Breitensportler eignen sich (auch aus finanzieller Sicht) Schorlen zum Ausgleich des Flüssigkeits- und Elektrolytverlustes. Auch Aromen, Farb- und Süßstoffe können Sie so umgehen. Tipp: Schorlen selbst mischen! Naturreiner Fruchtsaft und natriumreiches Wasser.
Nein. Zumindest nicht während des Trainings. Bier enthält wenig Natrium und kann bei Anstrengung den Verlust nicht ausgleichen. Tipp: Nach dem Training ist alkoholfreies Bier in Ordnung. Es hat ähnlich viele Kalorien wie Sportgetränke, ist aber oft weniger süß.
Nicht unbedingt. Fakt ist, dass die Verdauung von Kohlenhydraten bis zu zwei Stunden, von Eiweiß zwei bis vier Stunden und von Fetten fünf bis sechs Stunden beträgt. Je stärker der Körper beim Sport gefordert wird, desto wichtiger ist eine ausreichende Kohlenhydratzufuhr, die lange sättigt. Tipp: Energie aus Vollkornprodukten wird als Glycogen gespeichert, das bei Anstrengung schnell verwertet werden kann.
Muss nicht sein. Eine zu hohe Dosis kann zu Durchfällen führen und erhöht dadurch sogar den Elektrolytverlust! Tipp: Mineralwasser oder Saftschorlen vor und während des Sports tun’s auch.
Jein. Wegen ihres hohen Magnesium- und Kaliumgehalts sind Bananen ideal für Sportler. Sie liegen allerdings vom Kaloriengehalt wesentlich höher als Äpfel.
Tipp: Leicht grüne Bananen haben weniger Fruchtzucker als vollreife Exemplare.
Ja, aber Augen auf! Das Wort „Light“ verleitet oft dazu, mehr davon zu essen, als von einem handelsüblichen Lebensmittel. Gerade bei Produkten ohne Fett wird häufig stärker gesüßt, um den Geschmack zu verbessern Tipp: „Light“ ist kein geschütztes Wort. Wichtig sind die Kalorieangaben auf Produkten.
Kommt drauf an. Nach dem Sport hat der Körper einen erhöhten Nährstoffbedarf, weil die Kohlenhydratspeicher leer sind. Der tatsächliche Energiebedarf hängt jedoch von der Intensität des Sports ab. Tipp: Eiweißhaltige Lebensmittel unterstützen die Muskulatur. Der „Nachglüheffekt“ verringert zudem den Appetit.
Nein. In der Papaya ist das eiweißspaltende Enzym Papain enthalten. Die Ananas enthält ebenfalls ein eiweißspaltendes Enzym, nämlich Bromelin. Der Name sagt jedoch schon, dass diese beiden Enzyme Eiweiß spalten, nicht aber Fett.
Doch! Vielleicht setzen Kalorien bei Sportlern nicht so schnell an, aber ausgewogen sollte die Ernährung zur Unterstützung der Muskeln und des Stoffwechsels schon sein. „Nutella-Fußballer“ gibt’s nur im Fernsehen Tipp: Orientieren Sie sich an folgenden Eckdaten: Getreideprodukte, Gemüse und Obst mehrmals täglich, ebenso Milchprodukte. Fleisch und Fisch seltener, tierische Fette und Süßigkeiten dagegen am besten nur ausnahmsweise.