Nach Deutschland-Aus: Kommt Steinhaus ins Finale?
Frankfurt/Main (dpa) - Trotz aller Trauer in schwarz-rot-gold - eine Deutsche könnte vom WM-Aus der deutschen Frauen profitieren: Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus hat nun mit einmal beste Karten, das Endspiel der Weltmeisterschaft in Frankfurt zu leiten.
Wegen ihrer guten bisherigen Leistungen. Und vielleicht auch ein wenig als Trost für die enttäuschenden Gastgeber könnte die Polizeibeamtin aufgestellt werden. Dabei hatte sie vor Turnierbeginn von Final-Hoffnungen nichts wissen wollen: „Daran denke ich gar nicht“, beteuerte sie. „Denn im Finale spielt hoffentlich die deutsche Mannschaft.“
Das Thema hat sich seit Samstagnacht erledigt. So könnte nach den Gruppenspielen USA gegen Nordkorea und Brasilien gegen Äquatorialguinea am Sonntag die große WM-Krönung für die 32-Jährige aus Hannover anstehen. In beiden Vorrundenspielen lieferte die Zweitliga-Schiedsrichterin (bislang 31 Partien) eine gute Leistung ab - was beileibe nicht alle ihre Kolleginnen von sich behaupten konnten.
Und wer bisher ohne Fehl und Tadel blieb, dem könnte die eigene Nationalmannschaft einen Strich durch die Endspiel-Rechnung machen. Allerdings gilt bei der Frauen-WM nicht die Regel, dass die Referees, deren Mannschaften im Halbfinale stehen, aus dem Turnier genommen werden. „Keine darf ihr eigenes Nationalteam pfeifen. Ansonsten wählen wir die, die am besten geeignet ist“, sagt Sonia Denoncourt, Schiedsrichter-Abteilungsleiterin der FIFA. Aber für erfahrene Schiedsrichterinnen werden die Partien ohne das eigene Land auf dem Platz naturgemäß weniger.