Sommermärchen Nr. 2: Wulff fiebert mit DFB-Frauen

Berlin (dpa) - Schon vor Beginn der Frauenfußball-WM in Deutschland steht für Bundespräsident Christian Wulff fest: Es wird ein ganz besonderes Turnier. „Wenn das Wetter dann noch mitspielt, wird es ein zweites Sommermärchen“, sagte er der Nachrichtenagentur dpa mit Blick auf die Männer-WM 2006.

Den WM-Schirmherrn verbindet schon seit Jahren eine besondere Beziehung zum Frauenfußball. 1989 war er beim EM-Endspiel in seiner Heimatstadt Osnabrück live dabei. Mit einem klaren 4:1-Sieg gegen die Norwegerinnen holten die deutschen Frauen damals den Titel. „Da konnte man einfach sehen, die spielen nicht nur strategisch-taktisch toll, sondern sie spielen auch außergewöhnlich fair“, meinte der 52-Jährige. Und die Frauen seien noch dazu betont teamorientiert, einfach uneitel und nicht an Selbstdarstellung interessiert.

Vor der anstehenden WM habe er die Nationalspielerinnen bei einem Besuch im Trainingslager in Bitburg ermuntert, mehr von sich zu erzählen. Viele Spielerinnen hätten wunderbare und spannende Geschichten zu berichten. „Die mussten sich durchsetzen - in der eigenen Familie, gegenüber ihren Brüdern.“

Der Einzug der Titelverteidigerinnen ins Endspiel werde schwer, sei aber möglich, glaubt Wulff. Harte Konkurrenz komme vor allem aus Japan, Brasilien, Skandinavien und den USA. „Manchmal habe ich den Eindruck, manche Mannschaft hat auch ein bisschen geblufft in den Vorbereitungsspielen.“

Als WM-Schirmherr seien in jedem Fall Eröffnungsspiel und Finale fest gebucht: „Dann schauen wir mal, ob weitere Spiele möglich sind.“ Am liebsten würde er am Ende dem Team um Bundestrainerin Silvia Neid zum WM-Titel gratulieren.

Wulffs Fußball-Idol ist bei aller Begeisterung für die DFB-Kickerinnen männlich: „Ich bin großer Günter Netzer-Fan.“ In Erinnerung geblieben ist ihm besonders das DFB-Pokal-Endspiel 1973, Borussia Mönchengladbach gegen den 1. FC Köln. „Eines der genialsten Fußballspiele, die ich je erlebt habe, als sich Günter Netzer quasi selbst eingewechselt hat, den Ball genommen und oben links in die Ecke gehauen hat. Das sind Momente, die vergisst man sein Leben nicht.“

Der große Traum von Wulff ist es, einmal das „Aktuelle Sportstudio“ zu moderieren. „Davon träumt jeder Fußballfan in Deutschland. Ich kenne keinen, der nicht sagen würde: Das mal moderieren ... - gigantisch.“