Nach weniger als einem Jahr Geschäftsführerin Hopfen verlässt DFL

Donata Hopfen übernimmt erst zu Jahresbeginn als Geschäftsführerin bei der Deutschen Fußball Liga. Nach einem Jahr ist ihre Zeit bereits wieder vorbei.

Donata Hopfen ist nicht mehr Geschäftsführerin der DFL.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Die Deutsche Fußball Liga und Geschäftsführerin Donata Hopfen beenden zum Jahresende die Zusammenarbeit. Darüber seien der Aufsichtsrat und die 46-Jährige übereingekommen, teilte die DFL am Mittwoch mit. Grund für die Trennung seien unterschiedliche Vorstellungen über die weitere strategische Ausrichtung der Gesellschaft, hieß es weiter. Hopfen hatte den Vorsitz des Gremiums erst zu Jahresbeginn als Nachfolgerin von Christian Seifert angetreten.

Axel Hellmann von Eintracht Frankfurt und Oliver Leki vom SC Freiburg sollen nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur als Doppel-Spitze interimsweise die DFL-Führung übernehmen. Zur neuen Saison soll die Geschäftsführung wieder neu verteilt werden.

„Ich bin dankbar für die Zeit und die Arbeit mit den Clubs und meinem Team“, wird Hopfen in einer Mitteilung der DFL zitiert. „Das war eine intensive Zeit, ich habe viele großartige Menschen kennen und schätzen gelernt. Ich gehe in dem Bewusstsein, die richtigen Dinge angestoßen zu haben.“

Hopfen war als Seiteneinsteigerin zur DFL gekommen und wurde ursprünglich mit einem Dreijahresvertrag bis Ende 2024 ausgestattet. Zuvor arbeitete die „Medienfrau des Jahres“ 2014 bei der Unternehmensberatung Accenture, dann 14 Jahre lang für den Axel-Springer-Verlag und schließlich bei der Beraterfirma BCG Digital Ventures.

Übereinstimmenden Berichten zufolge soll Hopfen in den vergangenen Wochen das Vertrauen des Aufsichtsrats verloren haben. Vorsitzender des Gremiums ist Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke, der auch bei der Personaldiskussion im Deutschen Fußball-Bund eine entscheidende Rolle spielt.

Kritisiert wurde Hopfen unter anderem wegen der Probleme beim Verkauf von internationalen Medienrechten. Auch bei anderen wichtigen Themen wie der 50+1-Regel oder der Digitalisierung soll die DFL-Chefin ihre Kritiker nicht überzeugt haben. Die 50+1-Regel gilt nur im deutschen Profifußball und soll sicherstellen, dass der eingetragene Stammverein selbst dann die Entscheidungsgewalt behält, wenn er seine Profifußball-Abteilung in eine Kapitalgesellschaft ausgegliedert hat. Sie begrenzt den Einfluss externer Investoren. Das Kartellamt bemängelt Ausnahmen für einige Clubs und erwartet von der DFL Klärung.

(dpa)