„Wir gehen schrittweise vor, um das System bis zu den Olympischen Spielen 2020 in Tokio zu perfektionieren“, sagte der japanische Präsident des Weltverbandes FIG am Rande der WM in Montreal. Es gehe dabei allein um mehr Fairness und Gerechtigkeit für die Athleten.
Bei der neuen, von einem japanischen Großkonzern entwickelten Technologie wird mit Hilfe von drei Kameras eine Übung in Tausende Einzelbilder zerlegt. Die Folge ist ein plastisches, dreidimensionales Bild einer Übung. Jeder Winkel, jede noch so geringfügige Abweichung von einer Norm, wird exakt berechnet. So soll der Ausgangswert - der Schwierigkeitsgrad einer Übung - künftig technisch bestimmt werden können. Bisher leisten diese Bewertung an jedem Gerät jeweils zwei Kampfrichter.
Wie der Technische Koordinator der FIG, Steve Butcher (USA), klarstellte, geht es nicht darum, die Kampfrichter zu ersetzen. „Die Technik soll ein Instrument für die Referees sein, die Übungen besser bewerten zu können. Im ersten Schritt wird die Technologie genutzt, um besser auf Einsprüche reagieren zu können“, sagte der Amerikaner. Kritik hatte es zuletzt vor allem gegeben, weil die Technik sehr teuer ist und damit im Breitensport nicht finanzierbar scheint.