Finanzielle Schmerzgrenze ARD und ZDF nach Olympia-Aus: Forderungen zu hoch
Mainz (dpa) - ARD und ZDF haben dem Rechte-Inhaber Discovery nach den gescheiterten Verhandlungen über die TV-Rechte für Olympia überzogene Forderungen vorgeworfen.
„Wir sind Discovery bis an unsere Schmerzgrenze entgegengekommen“, sagte ZDF-Intendant Thomas Bellut laut einer Mitteilung. Auch Ulrich Wilhelm, der Sportrechte-Intendant der ARD, verwies darauf, dass die finanziellen Forderungen von Discovery „bei Weitem über dem liegen, was von uns verantwortet werden kann“. Die öffentlich-rechtlichen Sender seien „zu wirtschaftlichem Umgang mit Beitragsgeldern verpflichtet“.
Zuvor hatte Discovery verkündet, das Tochterunternehmen Eurosport werde in Deutschland exklusiv live die Wettkämpfe der Spiele von 2018 bis 2024 übertragen. ARD und ZDF hatten sich in langen Verhandlungen vergeblich um Sub-Lizenzen bemüht, nachdem Discovery im Vorjahr überraschend den Zuschlag für die Rechte für den europäischen Markt vom Internationalen Olympischen Komitee erhalten hatte.
Beide Sender-Intendanten betonten, sie wären zu weiteren Gesprächen bereit, sollte Discovery seine Haltung ändern und auf das Angebot der Öffentlich-Rechtlichen doch noch eingehen wollen. Zugleich verwiesen ARD und ZDF darauf, auch künftig viele sportliche Top-Ereignisse live übertragen zu wollen.