Coe: Nach Russland-Urteil Morddrohungen erhalten
Rio de Janeiro (dpa) - IAAF-Präsident Sebastian Coe hat nach dem Olympia-Ausschluss der russischen Leichtathleten sogar Morddrohungen erhalten. Entsprechende Medienberichte bestätigte der 59 Jahre alte Brite in einem Interview der „New York Times“.
Allerdings wollte sich der Präsident des Weltverbandes IAAF nicht näher dazu äußern. Die Morddrohungen seien in russischer Sprache gekommen, schrieb die NYT.
Die IAAF hatte den russischen Leichtathletik-Verband im November 2015 suspendiert; eine Untersuchung hatte gravierende Beweise für systematisches Staats-Doping ans Licht gebracht. Im Juni hatte das IAAF-Council diesen Bann bestätigt - das war das Olympia-Aus für die russischen Leichtathleten um Stabhochspringerin Jelena Issinbajewa.
Einen Olympia-Ausschluss sämtlicher russischer Sportler lehnte das Internationale Olympische Komitee (IOC) danach allerdings ab. Komplett waren damit nur Leichtathleten und Gewichtheber für die Sommerspiele in Rio gesperrt.
Trotz unterschiedlicher Positionen in der Causa Russland habe sein Verhältnis zu IOC-Präsident Thomas Bach keinen Schaden genommen, versicherte Lord Coe. „Das sehe ich nicht so“, meinte der zweimalige Olympiasieger über 1500 Meter (1980/1984). „Thomas und ich, wir kennen uns seit 35 Jahren. Ich kenne seine Haltung in Bezug auf leistungssteigernde Mittel. Ich habe ganz genau die gleiche.“