Erster Etat für Olympia 2016: 2,2 Milliarden Euro
Rio de Janeiro (dpa) - Das lokale Organisationskomitee für die Olympischen Spiele 2016 in Rio hat seinen Etat vorgelegt. Insgesamt sieht der Haushalt Ausgaben von sieben Milliarden Reais (2,2 Milliarden Euro) vor, wie das Komitee Rio 2016 in der Stadt am Zuckerhut mitteilte.
Darin enthalten sind lediglich Ausgaben für Planung und Durchführung der ersten Spiele in Südamerika. Der Etat sei seit 2009 unter anderem wegen der Inflation (31,9 Prozent), der Hinzunahme vier neuer Sportarten und gestiegener Technologiekosten von 4,2 Milliarden Reais (2009) auf aktuell 7,0 Milliarden Reais angehoben worden. Am 28. Januar wird der „operative Etat“ präsentiert, der auch öffentliche Ausgaben für den Bau der Wettbewerbstätten und des Pressezentrums enthält. Im März folgt der Etat für Infrastrukturmaßnahmen.
Komitee-Präsident Carlos Nuzman betonte, das vergleichbare Budget der Spiele um London habe um 30 Prozent höher gelegen. Ein Fünftel des Rio-Etats steuert das Internationale Olympische Komitee (IOC) bei. „Wir werden kein Geld von der Regierung in Anspruch nehmen“, versicherte der Generaldirektor des Komitees, Sidney Levy.
Brasilien ist im Sommer bereits Ausrichter der Fußball-WM mit zwölf Spielorten. Zwei Jahre später wird die weltweit größte Sportveranstaltung dann in Rio in vier Zonen ausgetragen. Das Herz mit dem olympischen Dorf soll in Barra da Tijuca im Westen Rios schlagen. Wettkampforte sind zudem die Regionen Copacabana, das Maracanã-Stadion sowie Deodoro im Norden Rios.
Zu den XXXI. Olympischen Spielen (Motto: „Viva a sua paixão“ - Lebe Deine Leidenschaft) werden 2016 insgesamt 10 500 Athleten aus 205 Ländern in Rio erwartet. Es stehen 28 olympische Sportarten auf dem Programm, darunter nach über 90 Jahren erstmals wieder Rugby (Siebener-Teams) und Golf.
Eröffnung und Abschlussfeier finden im Maracanã statt. Die Arbeiten für das olympische Dorf in „Barra“ begannen im Juli 2012 auf der ehemaligen Formel-1-Rennstrecke von Jacarepaguá. In den Unterlagen zu Rios Kandidatur wurde das Gesamtbudget mit 28,8 Milliarden Reais (rd. 9 Mrd Euro) veranschlagt.
IOC-Präsident Thomas Bach hatte sich in dieser Woche in Brasília mit Staatschefin Dilma Rousseff getroffen und nach den Gesprächen von „großen Fortschritten“ gesprochen. Der IOC-Chef besichtigte in Rio de Janeiro auch das Maracanã-Stadion.
In der Vergangenheit hatte es auch in den Reihen des IOC besorgte Äußerungen über Verzögerungen in Rio gegeben. Kritik gab es zudem immer wieder wegen der starken Verschmutzung der Guanabara-Bucht, dem olympischen Segelrevier.