Vom Sturz gut erholt: Morgenstern will nach Sotschi
Klagenfurt (dpa) - Der vor zwei Wochen schwer gestürzte Skispringer Thomas Morgenstern fühlt sich fit für ein Comeback und will bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi starten.
Er habe sich seither gut erholt, sagte der 27 Jahre alte Österreicher auf einer Pressekonferenz in Klagenfurt. „Ich will meine Karriere nicht mit einem Sturz beenden“, erklärte der Kärntner in der Privatklinik Maria Hilf. Dort lag er mehrere Tage auf der Intensivstation und absolviert derzeit ein Reha-Programm. Von den Ärzten bekam er bereits Grünes Licht; am kommende Montag gibt das Österreichische Olympische Komitee das Sotschi-Aufgebot der Alpenrepublik bekannt.
„Es geht mir nicht um Gold, Silber oder Bronze. Ich möchte zu Olympia, weil es etwas Besonderes ist“, versicherte Morgenstern. Seine Ziele als Sportler „sind grundsätzlich hoch“. Der ÖSV hält seiner Medaillenhoffnung die Tür offen. „Es liegt an Thomas, ob er letztlich startet“, sagte der nordische ÖSV-Direktor, Ernst Vettori.
Der dreimalige Olympiasieger Morgenstern war am 10. Januar beim Training zum Skiflug-Weltcup am Kulm schwer gestürzt - zum zweiten Mal innerhalb eines Monats. Auf der Skiflugschanze am Kulm erlitt er ein schweres Schädel-Hirn-Trauma und eine Lungenquetschung.
Doch der Hobby-Pilot erholte sich schnell und möchte sich nun mit seinem Trainer Heinz Kuttin auf Sotschi vorbereiten. Möglichst noch vor der Abreise der ÖSV-Springer am 4. Februar will er auf einer 90-Meter-Schanze erste Sprünge machen. Für die Skispringer wird es in Sotschi erstmals am 9. Februar auf der Normalschanze ernst. Morgenstern hatte 2006 in Turin zweimal Olympia-Gold erobert: auf der Großschanze und mit dem Team. Vier Jahre später landete er mit den ÖSV-Adlern in Vancouver seinen dritten Coup.
Die Ärzte sind mit dem Gesundheitszustand des Weltklasse- Skispringers sehr zufrieden. „Wir haben zwei MRT und zwei Schädeluntersuchungen gemacht. Diese sind genauso unauffällig wie im Sommer des Vorjahres. Auch das EEG hat keinen Hinweis für eine direkte Verletzungsfolge gezeigt“, meinte der Mediziner Georg Lajtaj.