Gold durch Christoph Harting und Schütze Reitz
Rio de Janeiro (dpa) - Einen Tag nach dem Olympia-Aus von Robert Harting hat sein Bruder Christoph mit Gold im Diskuswerfen für eine Sensation gesorgt. Nur wenig später jubelte auch Sportschütze Christian Reitz über Gold mit der Schnellfeuerpistole.
Es war der achte deutsche Olympiasieg bei den Spielen in Rio de Janeiro und schon der dritte durch die Schützen.
Der 26-jährige Christoph Harting schleuderte den Diskus im letzten Versuch auf 68,37 Meter und siegte damit noch vor Welt- und Europameister Piotr Malachowski aus Polen (67,55) und dem überraschend starken Wattenscheider Daniel Jasinski (67,05). Auf der Tribüne verfolgte Robert Harting das Geschehen, der 31 Jahre alte Olympiasieger von London war nach einem Hexenschuss am Freitag in der Qualifikation ausgeschieden und danach tief enttäuscht.
Für die erste deutsche Medaille des Tages sorgte zuvor der Ruder-Achter mit Silber. Vier Jahre nach Gold in London war das deutsche Paradeboot diesmal ohne Chance gegen Weltmeister Großbritannien, verteidigte aber Platz zwei vor den Niederlanden.
Erstmals seit 28 Jahren stehen die deutschen Fußballer im Halbfinale des Olympia-Turniers. Das Team von DFB-Trainer Horst Hrubesch besiegte in Brasilia Portugal mit 4:0 (1:0) und spielt am Mittwoch um den Einzug ins Finale. Serge Gnabry in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit, Weltmeister Matthias Ginter (57.), Davie Selke (75.) und Philipp Max (87.) erzielten die Tore.
Auch das Beachvolleyball-Duo Laura Ludwig und Kira Walkenhorst marschiert in Rio de Janeiro weiter Richtung Medaillen. Die Weltranglisten-Ersten aus Hamburg besiegten nach einer makellosen Vorrunde im Achtelfinale die Schweizerinnen Isabelle Forrer und Anouk Vergé-Dépré mit 2:0 und müssen am Sonntag gegen die Kanadierinnen Sarah Pavan und Heather Bansley ran.
Auch die Handballer erreichten vorzeitig das Viertelfinale. Der Europameister feierte mit dem 28:25 gegen Slowenien im vierten Spiel den dritten Sieg. Kapitän Uwe Gensheimer war mit sechs Toren bester Werfer.
Kurzfristig ausgeschlossen wurde Darja Klischina, die einzige russische Leichtathletin bei Olympia. Die außerordentliche Startgenehmigung für die Weitspringerin wurde zurückgezogen. Diese Entscheidung sei mit nicht näher genannten neuen Informationen begründet. Die Weitspringerin zog unverzüglich vor den Internationalen Sportgerichtshof CAS.
Der bei einem Unfall schwer verletzte Kanu-Slalom-Assistenztrainer Stefan Henze schwebt nach seinem Verkehrsunfall weiter in Lebensgefahr. In den vergangenen zwölf Stunden habe sich der Zustand des 35-Jährigen nicht verändert, teilte der deutsche Olympia-Chefarzt Bernd Wolfarth mit. Henze hatte bei einem Unfall in einem Taxi ein schweres Schädel-Hirn-Trauma erlitten.