Hintergrund: Berthold Beitz und der Sport
Hamburg (dpa) - Der Sport war ein wesentlicher Bestandteil im Leben des Berthold Beitz, als Nebentätigkeit zu seinem Wirken als Wirtschaftsführer, aber auch Beförderer von Fitness und Wohlgefühl.
Bleibende Verdienste hat sich Beitz auf nationaler Ebene als Vorsitzender des Segelsportausschusses im Organisationskomitee der Olympischen Spiele (1966 bis 1972) in München erworben. Als Hochseesegler auf der Krupp-Yacht „Germania“ mit Standort Kiel hat er sich gern für die Organisation der olympischen Segelwettbewerbe gewinnen lassen.
Das Internationale Olympische Komitee (IOC) honorierte 1972 seinen erfolgreichen Einsatz mit der Aufnahme als persönliches Mitglied. Die Stadt Kiel, die durch die Segel-Olympiade einen Infrastruktur-Schub im Wert von 150 Millionen Mark (75 Millionen Euro) erhielt, machte ihn zu seinen Ehrenbürger. Beitz diente dem IOC in fünf Kommissionen, besonders nützliche waren seine Kenntnisse, Erfahrungen und Beziehungen auf dem Gebiet des Managements, der Finanzen und der Politik.
Als erster deutscher IOC-Vizepräsident nach Willi Daume (1972 bis 1976) war Beitz von 1984 bis 1988 besonders gefragt als Mittler zwischen West und Ost, wo er gleichermaßen Ansehen genoss. Als lebenslanges Ehrenmitglied nach 1988 machte er sich als Spendensammler für das 1993 eröffnete Olympische Museum in Lausanne verdient.
Aus der nationalen Sportpolitik hielt sich Beitz heraus, die Ebene der Funktionäre war nicht sein Niveau. Einfluss nahm er 1989 lediglich auf seine Nachfolge im IOC durch den damaligen Generalsekretär des Nationalen Olympischen Komitees (NOK), Walther Tröger. Von 1966 bis 2006 gehörte der Krupp-Chef dem NOK als Mitglied an. 2008 nahm ihn die Stiftung Deutsche Sporthilfe in die „Hall of Fame“ des deutschen Sports auf. Als Vorsitzender der Krupp-Stiftung hat er auch zahlreiche Projekte des Sports gefördert. Seine Fitness bis ins höchste Alter verdankte er auch dem regelmäßigen Sporttreiben. Rudern, Segeln und Schießen waren seine bevorzugten Sportarten.