Londons Verkehr ächzt unter Olympia
London (dpa) - Auch drei Tage vor Beginn der Olympischen Spiele haben die Organisatoren in London die Probleme mit dem öffentlichen Nahverkehr nicht vollständig im Griff.
Während die Einführung der Olympia-Spuren auf den Straßen weitgehend reibungslos verlief, brachen immer wieder wichtige U-Bahnverbindungen zusammen. Die Geduld vieler Berufspendler wurde auf harte Proben gestellt.
Zu allem Überfluss fiel auch noch die nagelneue und eigens für die Olympischen Spiele gebaute Gondel-Seilbahn aus, die vom Excel-Centre zur North Greenwich Arena zwei von der Themse getrennte Sportstätten miteinander verbindet. In der Excel-Arena finden unter anderem Kampfsportarten wie Boxen und Ringen statt, in der North Greenwich Arena gehen die Turner an den Start.
Am Mittwoch gab es bis zu zwei Stunden lange Staus auf den Straßen. Der Verkehr staute sich unter anderem am Hyde Park, auf einigen viel befahrenen Straßenabschnitten im Zentrum sowie auf Schnellstraßen, die in die Innenstadt führen. Die sogenannten „Games Lanes“, die sich über insgesamt fast 50 Kilometer ziehen, dürfen nur von Sportlern, Funktionären und prominenten Gästen genutzt werden. Andere Autofahrer müssen 130 Pfund (rund 165 Euro) Strafe zahlen, wenn sie darauf erwischt werden.
Autofahrern war geraten worden, auf Bus und Bahn auszuweichen. Dort gingen die seit Tagen bestehenden Probleme zunächst im morgendlichen Berufsverkehr, später auch tagsüber weiter. Lange Verspätungen gab es unter anderem auf der Metropolitan“-U-Bahn-Linie, die Besucher zu den Fußballspielen im Wembley Stadion bringen soll. Die Central Line fiel im Olympia nahen East End wegen einer Signalstörung aus.
Die den Norden und Süden verbindende „Northern Line“ meldete Versorgungsschwierigkeiten, Verspätungen waren die Folge. Zwei weitere Linien wurden in Mitleidenschaft gezogen. Auch im regionalen Zugverkehr aus dem Süden Richtung London wurden Probleme gemeldet, weil Bauarbeiten in der Nacht nicht rechtzeitig beendet werden konnten. Einige Züge konnten erneut nicht am Olympia-Bahnhof Stratford halten, weil die Oberleitungen im Sonnenschein zu heiß wurden. Ähnliche Probleme hatte es bereits am Vortag gegeben.