Madrid setzt trotz Krise und Schulden auf Olympia 2020
Madrid (dpa) - Madrid will trotz Wirtschaftskrise und hoher Schulden die Olympischen Sommerspiele 2020 ausrichten. „Gerade jetzt wäre es für uns sehr wichtig, den Zuschlag zu bekommen“, sagte die Madrider Bürgermeisterin Ana Botella der Nachrichtenagentur dpa.
Neben der spanischen Hauptstadt bewerben sich Tokio und Istanbul um die Spiele 2020. Am kommenden Montag (18. März) wird die Evaluierungskommission des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) in Madrid erwartet.
„Wir haben nicht nur furchtbare Wirtschaftszahlen, sondern in der Bevölkerung herrscht auch eine allgemeine Mutlosigkeit“, räumte die konservative Politikerin ein. „In so einer Lage wäre es eine besonders gute Nachricht, die Ausrichtung der Spiele zugesprochen zu bekommen.“ Madrid hatte sich schon erfolglos um die Olympischen Spiele 2012 und 2016 beworben. Trotz der hohen Schulden ist das Budget der neuen Olympia-Bewerbung mit 38,6 Millionen Euro nur geringfügig niedriger als bei der Kandidatur für die Spiele 2016, die Madrid knapp 40 Millionen Euro kostete.
„Das Stadtbild von Madrid hat sich in den vergangenen Jahren so tiefgreifend gewandelt wie das keiner anderen europäischen Stadt, mit Ausnahme von Berlin“, betonte Botella, Ehefrau des früheren spanischen Ministerpräsidenten José María Aznar (1996-2004). „Einige Wettkampfstätten müssen noch gebaut werden, aber der Großteil der Investitionen wurde bereits vorgenommen. Dies erklärt auch die hohen Schulden.“ Das IOC habe bei seiner Entscheidung am 7. September in Buenos Aires die Möglichkeit, einem Land wie Spanien bei der Überwindung der Wirtschaftskrise zu helfen.