Nächster Boxer wegen sexueller Belästigung festgenommen

Rio de Janeiro (dpa) - Namibias Fahnenträger Jonas Junius ist als zweiter Olympia-Boxer wegen mutmaßlich sexueller Belästigung festgenommen worden. Laut der brasilianischen Tageszeitung „O Globo“ soll der 22-Jährige im olympischen Dorf in Rio de Janeiro ein Zimmermädchen bedrängt und geküsst haben.

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„Wir können bestätigen, dass ein Athlet von der lokalen Polizei wegen mutmaßlich sexueller Übergriffe festgenommen wurde“, sagte der Kommunikationsdirektor der Rio-Spiele, Mario Andrada. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) wollte sich mit Verweis auf laufende Ermittlungen nicht zu dem Fall äußern.

Nach dem Marokkaner Hassan Saada ist Junius bereits der zweite Boxer, der wegen mutmaßlich sexueller Übergriffe im olympischen Dorf festgenommen wurde. Saada sitzt seit drei Tagen im Gefängnis, Junius wurde nach Informationen von „O Globo“ noch am Montagnachmittag (Ortszeit) ins Bangu-Gefängnis von Rio gebracht. Wie das Blatt weiter berichtet, soll der Trainer von Junius bei der Belästigung des Zimmermädchens ebenfalls im Zimmer gewesen sein - habe aber nichts unternommen. Er werde derzeit von der Polizei vernommen.

Wie lange Junius nun in Haft bleibt, ist unklar. Sein erster Kampf wäre am Donnerstagabend (Ortszeit) gegen den Franzosen Hassan Anzile. Für den Marokanner Saada hatte die Verhaftung gleichzeitig das Olympia-Aus bedeutet. Er hätte am vergangenen Samstag kämpfen sollen, der zuständige Richter hatte aber eine vorläufige Freilassung verweigert. Er soll für mindestens 15 Tage im Gefängnis bleiben, die Ermittlungen dauern an. Saada war zuvor wegen eines ähnlichen Vergehens im olympischen Dorf festgenommen worden. Er soll zwei Zimmermädchen sexuell belästigt haben.