Naturschutzbund kritisiert IOC wegen Umweltsünden

Berlin (dpa) - Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) hat das Internationale Olympische Komitee (IOC) wegen der Umweltbelastungen durch die Winterspiele in Sotschi kritisiert.

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„Die russische Regierung und das IOC hatten versprochen, Sotschi als 'grüne Olympiade' zu planen. Doch die olympische Infrastruktur richtete viel Schaden in der umliegenden Natur an“, sagte NABU-Vizepräsident Thomas Tennhardt.

Umweltschützer kritisieren eine extreme Zerstörung der Natur sowie wilde Mülldeponien, die durch die erheblichen Baumaßnahmen für die Sportstätten und die Infrastruktur in dieser Region entstanden seien. „Sicher ist, dass Sotschi keine grüne Olympiade erleben wird. Sotschi ist ein Beispiel der Superlative und der Beweis, dass die derzeitigen Umweltstandards und die Vorgehensweise des IOC bislang unzureichend sind“, ergänzte Witali Kowaljow, Leiter des NABU-Kaukasusprogramms.

Die Winterspiele sind mit Kosten von 37,5 Milliarden Euro die teuersten der Geschichte. Die Organisatoren haben die Vorwürfe einer beispiellosen Umweltzerstörung zurückgewiesen. „Überall, wo gebaut wird, entsteht Schaden an der Landschaft, aber überall wird rekultiviert“, hatte Danila Owtscharow vom Organisationskomitee Sotschi 2014 gesagt. Für jeden gefällten Baum seien mehr als drei neue gepflanzt worden. Es gebe auch eine neue ultramoderne Müllverarbeitungsanlage.