Putin zu Doping-Vorwürfen gegenüber Russland: Kampagne
Moskau (dpa) - Kremlchef Wladimir Putin hat die Doping-Vorwürfe gegen russische Sportler und Funktionäre als Kampagne bezeichnet und den Olympia-Ausschluss russischer Athleten erneut scharf kritisiert.
Die Sperre für die Wettkämpfe in Rio de Janeiro basiere auf unbewiesenen Anschuldigungen, meinte der Präsident in Moskau. „Der Ausschluss ist ein Schlag für den Weltsport und die olympische Idee“, sagte Putin bei einem Treffen mit der Olympia-Mannschaft des Landes im Kreml. Bei der Sperre sei die Unschuldsvermutung aufgehoben worden. „Das ist unvereinbar mit dem Sport und mit elementaren Normen des Rechts. Die Situation verstößt auch gegen den gesunden Menschenverstand“, sagte der Staatschef.
Die Abwesenheit zahlreicher russischer Athleten sei für Olympia in Rio ein Verlust. „Die Qualität der Medaillen ist (ohne russische Konkurrenten) eine andere“, sagte Putin. Lob fand er für das von dem Deutschen Thomas Bach angeführte Internationale Olympische Komitee. „Das IOC hat sich ungeachtet eines riesigen öffentlichen Drucks nicht an der Spaltung der olympischen Bewegung beteiligt“, meinte er.
Das IOC hatte einen Komplettausschluss Russlands abgelehnt, was international auf ein gespaltenes Echo gestoßen war. Die Stabhochspringerin Jelena Issinbajewa sagte bei dem Treffen im Kreml: „Saubere Sportler sind grob und frech suspendiert worden.“ Die Athleten hätten keine Chance zur Verteidigung erhalten. „Wir bezahlen für Fehler anderer Sportler“, sagte die zweifache Olympiasiegerin.