Reaktionen zu der Olympia-Umfrage
Berlin (dpa) - Hamburg liegt laut einer Forsa-Umfrage im innerdeutschen Wettstreit um die Ausrichtung der Olympischen Spiele 2024 mit 64 Prozent Bürgerzustimmung gegenüber 55 Prozent in Berlin vorn. Die Reaktionen im Überblick:
Alfons Hörmann, DOSB-Präsident: „Wir freuen uns über die riesige Zustimmung zu Olympischen und Paralympischen Spielen und vor allem auch darüber, dass es in beiden Städten Zuwächse bei der konkreten Bewerberfrage gab. Wir haben vor Ort gespürt, dass sich das Meinungsklima positiv entwickelt hat. Nun haben wir eine gute Grundlage für den weiteren Entscheidungsprozess.“
Michael Müller, Regierender Bürgermeister von Berlin: „Das Rennen um Olympia zwischen Hamburg und Berlin ist noch nicht entschieden. Die Umfrage ist nur ein Teil des Entscheidungsprozesses. Sie zeigt aber, dass auch die Berliner Bevölkerung unsere Stadt weiter im Wettbewerb um die Austragung der Spiele in Deutschland sieht und bereits jetzt große Teile der Stadtgesellschaft über die Verbände der Wirtschaft und des Sports hinaus hinter der Bewerbung stehen.“
Olaf Scholz, Bürgermeister von Hamburg: „Olympische Spiele werden da stattfinden, wo sie gewünscht sind. (...) Die heute vorgelegten Zahlen sind ein Schritt hin zu einer deutschen Olympia-Bewerbung. Sie sind auch ein großes Kompliment für alle, die den Traum von Spielen an Alster und Elbe wahr machen wollen und dafür hart arbeiten - vom Sportsenator über die Kammern, Verbände und Sportvereine bis hin zu allen Hamburgerinnen und Hamburgern, deren mannschaftsdienlicher Einsatz in den letzten Wochen und Monaten viele bewegt hat. (...) Ich wünsche mir, dass Deutschland 2024 Olympische und Paralympische Spiele ausrichtet. Hamburg wäre sehr geehrt, wenn der deutsche Sport uns beauftragt, sich für unser Land um Spiele zu bewerben.“
Uwe Seeler, HSV-Idol: „Dann ist das ja an und für sich schon entschieden. Hamburg ist prädestiniert für Olympia und bereit, die Spiele durchzuführen. Ich bin da sehr positiv gestimmt.“
Frank Henkel, Sportsenator Berlin:„Der olympische Funke ist auf Berlin übergesprungen. Ich freue mich, dass die Begeisterung gewachsen ist. Das ist eine gute Ausgangslage für die deutsche Hauptstadt. Das Rennen ist offen, und wir werden auch auf den letzten Metern alles geben. Wir werden zeigen, dass Berlin die Spiele will und kann.“
Michael Stich, Wimbledonsieger von 1991: „Ein tolles Ergebnis. Das zeigt, dass die Hamburger absolut hinter Olympia stehen. Und die Berliner deutlich weniger. Jetzt müssen wir hoffen, dass der DOSB das bei seiner Entscheidung auch berücksichtigt.“
Sebastian Bayer, Weitsprung-Europameister von 2012: „Es ist ein tolles Ergebnis für Hamburg. Ich freue mich riesig, ich habe allerdings nichts anderes erwartet, um ehrlich zu sein. Jetzt bin ich natürlich gespannt auf die Empfehlung des DOSB am kommenden Montag.“
Christian Blunck, Hockey-Olympiasieger von 1992: „Nach dem eindeutigen Votum kann es in der nächsten Woche nur einen offiziellen deutschen Olympia-Kandidaten geben: Hamburg.“
Alexander Otto, Unternehmer und Hamburgs Olympia-Botschafter:„Ich freue mich über die hohe Zustimmung in der Hamburger Bevölkerung für Olympische und Paralympische Spiele in unserer Stadt. Die zahlreichen Olympia-Aktionen der letzten Monate haben das Thema zum Stadtgespräch werden lassen und damit ihr Ziel erreicht. Das Ergebnis zeigt, dass viele Menschen, die anfänglich noch zurückhaltend auf die Spiele reagiert haben, sich ein eingehenderes Bild gemacht haben und jetzt positiv gestimmt sind. Die finale Entscheidung fällt aber am 21.3.“
Kaweh Niroomand, Manager der Berlin Volleys und Sprecher der Profivereine Berlins: „Das ist ein überragendes Ergebnis in Anbetracht der Zeit, die wir hatten. Es ging darum, eine breite Mehrheit in beiden Städten zu erreichen und das war für uns Berliner erfolgreich. Jetzt müssen die anderen Kriterien greifen, da hat Berlin sehr gute Argumente.“
Bob Hanning, Manager Füchse Berlin: „Das sehe ich als klares Bekenntnis der Berliner für Olympia. Auf die 55 Prozent sind wir stolz. Jetzt muss die Zielsetzung für die nächsten Tage und Wochen 75 Prozent sein, um einen deutlichen Bürgerentscheid zu erreichen. Wenn man Olympia will, muss man Berlin wollen.“
Bernd Schultz, Präsident des Berliner Fußball-Verbandes:„Ich finde, der Zuwachs für Berlin ist bemerkenswert. Eine beachtliche Steigerungsrate. Besonders wenn man die spät in Fahrt gekommene Werbung in der Stadt berücksichtigt.“
Uwe Krupp, Trainer Eisbären Berlin:„Das ist eine außergewöhnliche Sache für jede Stadt. Ich würde mal sagen: Wer ist besser als Berlin? Wer ist so prädestiniert wie diese Weltstadt? Wenn Olympische Spiele stattfinden, profitiert eigentlich die ganze Stadt. Berlin hat es irgendwie verdient.“