Arbeitssieg für Bayer 04

Bayer gewinnt gegen ein enttäuschendes Hoffenheim verdient mit 2:0, tat dabei aber nicht mehr als nötig.

Leverkusen. Zehn Minuten funktionierte das taktische Konzept von Holger Stanislawski. Hoch standen die Spieler von 1899 Hoffenheim, störten früh und aggressiv, wollten so das Leverkusener Kurzpassspiel im Ansatz pulverisieren.

Dann aber war das Vorhaben des Trainers schon über Bord geworfen: Der Schweizer Eren Derdiyok fügte seinen drei Treffern vom vergangenen Wochenende beim 3:3 in Berlin am Freitag einen weiteren hinzu und vollendete, nachdem Hoffenheims Torwart Tom Starke einen Freistoß von Andre Schürrle nach vorne hatte abprallen lassen (10. Minute). „Die Mannschaft erreicht so langsam, dass sie die Spiele, die wir nicht ganz so gut spielen, trotzdem gewinnen“, sagte Trainer Robin Dutt. „Unterm Strich sind wir zufrieden.“

In der Folge gab ein ereignisarmes Spiel genau 20 Sekunden Aufregung her: Als Leverkusens Sidney Sam bei vierfacher Überzahl einen Angriff eigensinnig abschloss und Hoffenheims Ryan Babel den schnellen Konter im Abschluss aus drei Metern über das Tor setzte (32.).

Es blieb auch nach der Pause dabei: Gegen die kriselnden Kraichgauer tat Bayer Leverkusen fernab jeder spielerischen Brillanz nicht mehr als nötig. Wie wenig dafür reichte, überraschte: Einen Abschlag von Bernd Leno verlängerte Stefan Kießling per Kopf auf Sidney Sam, dessen Lupfer für Starke unerreichbar blieb (79.).

Vor 25 948 Zuschauern hatte Trainer Robin Dutt zunächst auf Simon Rolfes verzichtet, stattdessen wählte er ein System mit den Spitzen Derdiyok und Kießling, flankiert von den offensiven Schürrle und Sam.

Kurz vor dem entscheidenden Treffer musste Kapitän Michael Ballack zugunsten von Stefan Reinartz weichen, Dutt hatte das Signal zur Absicherung des Vorsprungs gegeben — und wurde mit dem entscheidenden Tor von Sam durch seine Spieler eines Besseren belehrt.

Neue Lehren konnte sein Gegenüber aus Hoffenheim aus dem Spiel kaum ziehen: Auch nach der Maßnahme, Firmino und Obasi aus dem Kader zu streichen, enttäuschte Stanislawskis Team über weite Strecken und offenbarte Harmlosigkeit.