Basketballer im Aufwind - „Entwicklung zu sehen“
Trento (dpa) - Das beste Spiel hatten sich die deutschen Basketballer bis zum Schluss des Vier-Nationen-Turniers im italienischen Trento aufgehoben. Der erste Sieg seit neun Jahren gegen die Niederlande gefiel auch dem neuen Bundestrainer Emir Mutapcic.
„Ich bin sehr, sehr zufrieden mit unserer Defense. Wir haben eine komplette niederländische Nationalmannschaft von der ersten bis zu letzten Sekunde dominiert“, sagte der 54-Jährige nach dem deutlichen 73:42, mit dem die Auswahl des Deutschen Basketball-Bundes (DBB) Platz zwei hinter Gastgeber Italien belegte.
Mit einer 59:81-Klatsche gegen Italien war das DBB-Team gestartet, hatte sich dann gegen Belgien beim schwer erkämpften 74:71 gesteigert. „Gegen Italien haben wir zehn Minuten gut gespielt, gegen Belgien 25 und gegen die Niederlande 35. Eine Entwicklung ist zu erkennen, das ist gut“, erklärte der Bosnier, der im Mai den Posten von seinem glücklosen Vorgänger Frank Menz übernommen hatte. Auf dem Weg zur EM-Qualifikation vom 10. bis 27. August gegen Österreich, Polen und Luxemburg testet Mutapcic das Team am kommenden Wochenende bei zwei Länderspielen in Portugal.
Eine Reihe von Nationalspieler fehlten beim Turnier in Italien wegen Freistellungen oder Einsätzen in der Summer League der nordamerikanischen Profiliga NBA. Mutapcic hatte das nicht gefallen. Er hätte alle lieber im Nationaltrikot gesehen. „Objektiv sehe ich es nicht, dass einer von ihnen den Sprung schafft.“
So kamen viele junge Spieler wie Bogdan Radosavljevic, Maodo Lo, Akeem Vargas oder Johannes Voigtmann zum Einsatz. „Das war das dritte Spiel hintereinander ohne Pause. Aber unsere Energie, Aggressivität und Motivation waren sehr hoch, das ist ein gutes Zeichen“, lobte der Bundestrainer den Nachwuchs. Gegen die Niederlande konnte er sogar auf den leicht verletzten Leistungsträger Robin Benzing (Bayern München) verzichten.
Mutapcic sieht noch jede Menge Arbeit auf sich zu kommen. „Ein Problem haben wir noch mit Ballverlusten“, erklärte der Bosnier. Zudem sieht er Defizite bei den Schnellangriffen nach Ballgewinnen. „Das ist die zweite Dimension, an der wir arbeiten müssen.“