Basketballer können für EM planen - Mutapcic kritisch
Hagen (dpa) - Gerade noch mal gut gegangen! Nach dem mühsamen Erfolg gegen Österreich kommen Deutschlands Basketballer in diesem Sommer wohl noch einmal mit einem blauen Auge davon.
Einen Pflichtsieg in Luxemburg am Mittwoch (19.30 Uhr) vorausgesetzt ist die Auswahl des Deutschen Basketball Bundes bei der EM im kommenden Jahr dabei, weil das Team von Bundestrainer Emir Mutapcic in diesem Fall mit sehr großer Wahrscheinlichkeit zu den sechs besten Zweiten der sieben Gruppen gehören wird. Nur wenn am letzten Spieltag in den verschiedenen Gruppen aus deutscher Sicht alles schief geht, könnte die Europameisterschaft noch verpasst werden. Doch davon ist nicht auszugehen.
Dementsprechend erleichtert waren alle Verantwortlichen, als der Krimi gegen Österreich am Sonntag in Hagen im Schlussviertel doch noch eine positive Wende nahm. Zwar beteuerten alle Beteiligten nachher, während der Partie nie an eine Niederlage gedacht zu haben. Doch ein Blick in die Gesichter von Spielern, Trainern und Funktionären im Verlauf der Begegnung verriet etwas anderes. Die Panik, erstmals seit 1991 wieder eine EM zu verpassen und damit auch die prestigeträchtige Bewerbung für eine Vorrundengruppe in Berlin zu den Akten legen zu müssen, war allgegenwärtig.
„Natürlich wussten wir, was auf dem Spiel stand. Wir sind ja nicht blöd“, sagte Robin Benzing. Dass das Duell mit den Österreichern trotzdem wieder zu einer Zitterpartie wurde, führten die Beteiligten auf zwei Komponenten zurück. „Ich denke, es herrscht in Deutschland ein falsche Erwartungshaltung, dass wir Teams wie Österreich einfach mal so weghauen“, sagte Kapitän Heiko Schaffartzik. „Das gibt es nicht mehr. Jedes Spiel in der EM-Qualifikation ist schwer.“
Vor allem dann, wenn bereits in der Vorbereitung entscheidende Fehler begangen werden. Mutapcic wies erneut darauf hin, wie kompliziert sein Job in diesem Sommer war. „Keiner spricht über die Probleme, in die ich und die Mannschaft geraten sind“, sagte der Assistent von Svetislav Pesic bei Bayern München.
Damit bezog sich Mutapcic erneut auf die holprige Trainingsphase vor der Qualifikation, in der viele Spieler lieber in den USA in der Summer League spielten, als sich mit dem Nationalteam vorzubereiten. „Da muss sich für das nächste Jahr jeder hinterfragen. Man kann sich auch in der Nationalmannschaft für die NBA empfehlen, aus meiner Sicht sogar viel besser“, sagte Mutapcic mit scharfem Ton. Ob er im kommenden Jahr weiter für das Nationalteam verantwortlich ist, wollen alle Beteiligten in Ruhe bis Ende des Jahres klären.