Gasol, Porzingis, Casspi Die internationalen Stars der Basketball-EM
Tel Aviv (dpa) - Nach dem Rücktritt von Dirk Nowitzki setzt Deutschland auf Jungstar Dennis Schröder, und auch bei Frankreich hat sich mit Tony Parker ein Altstar in die Länderspiel-Rente verabschiedet.
Viele Teams vertrauen bei der Basketball-EM der nächsten Generation - nur Topfavorit Spanien wird noch von einem Oldie angeführt. Eine Auswahl der prominenten Größen aus der NBA und Europa, die bei der Europameisterschaft (31. August - 17. September) mit der Endrunde in Istanbul im Fokus stehen werden.
Pau Gasol (Spanien/37 Jahre): Der herausragende Spieler der Goldenen Generation Spaniens will es noch einmal wissen. Bei der EM strebt der Center der San Antonio Spurs seinen vierten EM-Titel und die insgesamt elfte internationale Medaille an. Dabei weiß Gasol im Gegenzug zu seinem herausragenden Auftritt beim Triumph 2015 wieder seinen fünf Jahre jüngeren Bruder Marc an seiner Seite.
Kristaps Porzingis (Lettland/22): Im Sommer ließ sich der lettische Volksheld beim gemeinsamen Training rund um das Afrika Game der NBA in Johannesburg einige Kniffe von Nowitzki erklären. Der Center der New York Knicks wird seit Beginn seiner Karriere immer wieder mit dem Würzburger verglichen und verfügt dabei neben einem ähnlich guten Dreipunktewurf über eine unglaubliche Athletik.
Marco Belinelli (Italien/31): Das deutsche Team hat leidvolle Erfahrungen mit dem starken Distanzwerfer gemacht. Der Dreier des Guards besiegelte den Zittersieg Italiens in der EM-Vorrunde 2015 in Berlin. Der erste NBA-Titelgewinner der Azzurri führt den deutschen Gruppengegner auch in Tel Aviv an und wird kommende Saison zusammen mit Dennis Schröder für die Atlanta Hawks spielen.
Jonas Valanciunas (Litauen/25): Selbst bei den basketballverrückten Balten hat der Center der Toronto Raptors aufgrund seines Talents noch Ausnahmestatus. Doch nach einem enttäuschenden Auftritt bei Olympia 2016 in Rio de Janeiro will Valanciunas einiges gut machen. Ganz Litauen fiebert dem sehnlich erwarteten ersten Titelgewinn seit 2003 entgegen.
Nando de Colo (Frankreich/30): Neben Russlands Alexei Schwed ist der Profi von ZSKA Moskau der größte EM-Star, der sein Geld nicht in der NBA verdient. Nach dem Rücktritt von Parker soll der Aufbauspieler die erfolgsverwöhnten Franzosen zur vierten EM-Medaille in Serie führen. Seine Qualitäten bekamen auch die USA bei Olympia in Rio zu spüren, als de Colo mit 18 Punkten eine Top-Leistung zeigte.
Omri Casspi (Israel/29): Der erste Israeli in der NBA ist in Tel Aviv omnipräsent. Sein Gesicht steht auf den EM-Plakaten sinnbildlich für das Heimteam und prangt auch schon mal auf Müslipackungen (Slogan: „Cornflakes für Champions“). In den vergangenen sechs Monaten stand der Flügelspieler gleich bei vier NBA-Clubs unter Vertrag und läuft kommende Saison für Champion Golden State Warriors auf.
Und wer fehlt?
Serbien vermisst seinen verletzten Top-Aufbauspieler Milos Teodosic. Bei Deutschlands Gruppengegner Italien brach sich Danilo Gallinari mit einem Faustschlag die Hand und brachte sich damit selbst um die EM. Griechenlands Jungstar Giannis Antetokounmpo erhielt nach einer Knieverletzung keine Freigabe seines NBA-Clubs Milwaukee Bucks.