Katalanische Lektion für Bayern - ALBA zu ehrfürchtig
München (dpa) - Mit dieser Lektion wollten sich die Basketballer des FC Bayern nicht lange aufhalten.
„Wir kämpfen zurzeit noch mit uns selbst und versuchen, in einen guten Rhythmus zu kommen. Ich bin überzeugt, dass uns das gelingt. Dann wird auch das eine oder andere Erfolgserlebnis folgen“, erklärte Trainer Svetislav Pesic nach dem deutlichen 77:99 (39:60) gegen das Topteam des FC Barcelona. „Ich bin der Überzeugung, dass wir daraus lernen werden.“
Anschauungsunterricht bekamen die Münchner vor 6700 Zuschauern, darunter auch Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge, Arjen Robben, Holger Badstuber und Claudio Pizarro, zu genüge. „Da brauchen wir nicht drüber zu sprechen, dass wir irgendeine Chance hatten“, sagte Nationalspieler Robin Benzing nach der Enttäuschung für den Meister.
Viel hatten sich die auch die Basketballer von ALBA Berlin im Euroleague-Spiel beim russischen Spitzenteam ZSKA Moskau nicht ausgerechnet. Die Art und Weise der deutlichen 66:95-Niederlage enttäuschte die Verantwortlichen dennoch. „Wir waren am Anfang fast schon ehrfürchtig“, kritisierte Sportdirektor Mithat Demirel. Auch Trainer Sasa Obradovic war enttäuscht: „Wir haben wahrscheinlich gegen das stärkste Team in Europa gespielt, doch wir hätten uns nicht so zerstören lassen dürfen.“
Trotz der vierten Niederlage in der Gruppenphase der Euroleague belegt ALBA mit zwei Siegen in der Gruppe B immer noch Rang vier, der zum Einzug in die Zwischenphase berechtigt. „Wir sind im Soll“, bemerkte Demirel, der seinen Fokus indes auf das Bundesliga-Geschäft richtete: „Wir müssen uns jetzt auf das kommende Heimspiel gegen Braunschweig konzentrieren.“
Nach nur einem Sieg in den ersten sechs Spielen dieser Gruppenphase haben die Münchner um ihren Neuzugang Bo McCalebb zwar weiterhin Aussichten auf die Top-16. Doch gestiegen sind die Hoffnungen nach dem bitteren Abend, an dem Nihad Djedovic mit 14 Punkten Topscorer der Bayern war, nicht. Nächster Gegner ist am kommenden Freitag auswärts das Team von Panathinaikos Athen.
„Jetzt müssen wir Barcelona einfach gratulieren und dann müssen wir nicht über Barcelona weiterdenken, sondern über uns“, betonte Pesic, der 2003 mit den Spaniern das Triple aus Meisterschaft, Pokalsieg und Euroleague-Triumph gewann.