Litauens Kollektiv fordert Spanien im Finale
Lille (dpa) - Bei der Basketball-EM kommt es zu einem Finale, auf das zu Beginn des Turniers nur wenige getippt hätten: Völlig überraschend hatte Litauen Vize-Weltmeister Serbien im Halbfinale mit 67:64 besiegt und fordert nun im Endspiel im französischen Lille Spanien mit Superstar Pau Gasol.
Litauens Kollektiv gegen Spaniens „König Gasol“ - vor dem Turnier hätten wohl nur die Wenigsten auf ein solches Finale getippt. Doch beide Mannschaften haben sich im Verlauf des Turniers immer weiter gesteigert und setzten sich in den Halbfinal-Duellen am Ende verdient gegen die favorisierten Franzosen und Serben durch.
Litauens Trainer Jonas Kaslauskas meinte mit Blick auf den Siegeszug seines Teams daher süffisant: „2013 haben sie gesagt, wir hätten keine guten Spieler. 2014 haben sie gesagt, wir hätten einen leichten Spielplan gehabt. Was werden sie dieses mal sagen?“ Bei der EM 2013 in Slowenien hatte Litauen erst im Finale gegen Frankreich verloren, bei der WM im vergangenen Jahr war im Halbfinale gegen die NBA-Stars aus den USA Schluss.
In diesem Jahr wollen es die Osteuropäer wissen und sich erstmals seit 2003 wieder Europas Basketball-Krone aufsetzen. Allerdings müssen sie dafür den besten Spieler des Turniers stoppen: Pau Gasol. Der NBA-Profi von den Chicago Bulls spielt den wohl stärksten Nationalmannschaftssommer seiner Karriere und hat die ohne viele Stars zur EM gekommenen Spanier praktisch im Alleingang ins Finale geführt.
25,6 Punkte erzielte der 35-Jährige bislang im Schnitt bei der EM und liegt damit im Ranking deutlich vor Dennis Schröder, der es in der Vorrunde auf durchschnittlich 21 Zähler pro Partie brachte. Dass Gasol und Co. gegen Deutschland im letzten Gruppenspiel kurz vor dem Aus standen und sich nur mit Mühe in die K.o.-Runde retteten, ist längst vergessen. Seitdem die Spanier in Lille sind, trumpfen sie voller Selbstvertrauen auf. Der Europameister von 2009 und 2011 geht daher auch als leichter Favorit ins Endspiel. „Es ist schön, dass wir soweit gekommen sind, aber wir sind noch nicht fertig“, sagte Gasol.