Dallas siegt weiter - Nowitzki warnt dennoch

Dallas (dpa) - Dirk Nowitzki und die Dallas Mavericks steuern kraftvoll auf die elfte 50-Siege-Saison in Serie zu, doch Deutschlands Basketball-Star warnt vor Übermut.

„Wir brauchen uns vor keinem zu verstecken, sind deshalb aber noch lange kein Topfavorit“, sagte Nowitzki auf dem deutschen Ableger der NBA-Homepage. Die „Mavs“ feierten gegen die Utah Jazz mit dem 118:99 den 14. Erfolg in den vergangenen 15 Spielen und festigten mit einer Bilanz von 41 Siegen und nur 16 Niederlagen Platz zwei in der starken Western Conference.

Nowitzki ist aber zu lange in Dallas, um zu wissen, dass die Leistungen seines Teams in der Hauptrunde am Ende nichts wert sind. Was zählt sind die Playoffs und dort versagten die Texaner zuletzt in schöner Regelmäßigkeit. Seit der bitteren Finalniederlage gegen die Miami Heat 2006 schied Dallas dreimal zum Auftakt der Playoffs aus, einmal war in der zweiten K.o.-Runde Schluss. Den „Mavs“ haftet seitdem ein Verlierer-Image an.

Was also ist von Nowitzki und Co. in dieser Saison zu erwarten? „Die Mischung in der Mannschaft stimmt“, sagte Nowitzki am Rande das Allstar-Spiels am vergangenen Wochenende. „Vor allem Tyson Chandler hat die Chemie im Team mit seiner positiven Art verändert“, sagte der Würzburger. „Er ist unser MVP der ersten Saisonhälfte.“ Zudem ist Rodrigue Beaubois, den Nowitzki nur den „kleinen Franzosen“ nennt, nach langer Verletzungspause zurück. „Er braucht noch etwas Zeit, seine Explosivität war aber etwas, was uns ein bisschen gefehlt hat“, lobte Nowitzki den 1,83 Meter großen Guard.

Gegen Utah, das kurz vor dem Spiel seinen Superstar Deron Williams an die New Jersey Nets verloren hatte, kam Chandler auf sieben Punkte und zehn Rebounds. Zusammen mit Brandon Haywood (12 Zähler, 10 Rebounds) bildete der Weltmeister ein starkes Center-Duo. „Wenn wir eine solche Center-Combo haben, sind wir schwer zu schlagen“, sagte Nowitzki euphorisch.

Doch Zuversicht und Skepsis wechseln sich beim deutschen Superstar, gegen Utah mit 23 Punkten bester Werfer, schnell ab. „Die Lakers werden nach dem Allstar-Break stark aufkommen“, sagte der 32-Jährige mit Blick auf die Ausgangslage in der Western Conference. Man hat den Eindruck, als ob Nowitzki nach den bitteren Erfahrungen der Vergangenheit den derzeit positiven Ergebnissen nicht trauen mag. Auch wenn er kämpferisch anmerkt: „Wir fürchten uns vor niemandem.“

Während die „Mavs“ bislang auf spektakuläre Nach-Transfers verzichteten, sorgten die New York Knicks mit der Verpflichtung von Carmelo Anthony für Schlagzeilen. Der Mega-Trade, in den insgesamt neun Spieler verwickelt waren, scheint sich auszuzahlen. In seinem ersten Spiel im Knicks-Trikot glänzte Anthony mit 27 Punkten und führte New York damit zum 114:108 gegen die Milwaukee Bucks.