Keine Einigung: NBA vertagt Tarifgespräche
New York (dpa) - Das Ultimatum von Ligaboss David Stern ist folgenlos verstrichen, die zähen Verhandlungen im NBA-Arbeitskampf gehen weiter.
In einer zwölfstündigen Marathonsitzung konnten sich Clubbesitzer und Spieler aus der Basketball-Profiliga erneut auf keinen neuen Tarifvertrag einigen und vertagten ihre Gespräche auf Donnerstagmittag (Ortszeit). „Ich bin nicht optimistisch oder pessimistisch“, sagte NBA-Commissioner Stern, „wir sind nicht gescheitert, wir waren nicht erfolgreich. Wir sind einfach da“.
Die Drohung, ohne Einigung das Angebot an die Spielerseite deutlich zu verschlechtern, machte Stern zunächst nicht wahr. „Wir haben die Uhr gestoppt“, sagte er. Die Spieler-Gewerkschaft NBPA drängt weiterhin auf Verbesserungen von Systemfragen, bevor sie der offerierten 50:50-Aufteilung der jährlichen Einnahmen von rund 4,3 Millionen Dollar zustimmen würde. „Die Tatsache, dass wir keinen Deal haben, zeigt, dass immer noch viel Arbeit vor uns liegt“, sagte NBPA-Präsident Derek Fisher von den Los Angeles Lakers, „wir können nicht sagen, dass es heute einen signifikanten Fortschritt gab“.
Sollte es an den nächsten Tagen keine Einigung geben, würde die Liga den Profis nur noch 47 Prozent der Einnahmen anbieten. Zahlreiche Spieler hatten bereits zuvor ankündigt, bei einem weiteren Scheitern der Gespräche eine Auflösung der Gewerkschaft einleiten zu wollen. Dazu müssten 30 Prozent der NBPA-Mitglieder, etwa 130 Spieler, eine Petition unterzeichnen. Damit würde ein Verlust der kompletten Saison 2011/12 näher rücken. Zuletzt hatte Ligaboss Stern in dem seit 1. Juni andauernden Lockout alle für November geplanten Spiele abgesagt.
Somit müssen Dirk Nowitzki und seine Teamkollegen der Dallas Mavericks weiter auf die langersehnten Meisterringe warten. Auch die Ehrung für den ersten Titel der Clubgeschichte, die traditionell vor der Heimpremiere stattfindet, steht noch aus. Momente, auf die Nowitzki viele Jahre hingearbeitet hat. „Ich hoffe, dass sich beide Seiten zeitnah einigen“, sagte der deutsche Superstar.
Trotz der wenig euphorischen öffentlichen Kommentare der Beteiligten berichteten US-Medien über eine Annäherung in den Gesprächen. „Wir können das Ziel in den nächsten ein oder zwei Tagen erreichen“, zitierte die Internetseite „Yahoo Sports“ einen hochrangigen Liga-Offiziellen, „aber es ist weiter eine flüchtige Angelegenheit und Egos können immer noch im Weg stehen. Es gibt jedoch viele Gründe, um hoffnungsvoll zu sein“.