NBA-Lockout: Keine Einigung beim letzten Treffen

New York (dpa) - Die Austragung der kommenden NBA-Saison steht in den Sternen. Die nordamerikanische Basketball-Liga und die Spielergewerkschaft NBPA konnten sich auch bei ihrem letzten Treffen am 30. Juni in New York nicht auf einen neuen Tarifvertrag einigen.

Damit ist der erste NBA-Lockout seit 13 Jahren perfekt. Die Profis um Superstar Dirk Nowitzki werden von ihren Vereinen von Freitag an ausgesperrt und bekommen keine Gehälter mehr. Jeglicher Kontakt zwischen den Spielern und ihren Clubs ist verboten, da die seit 2005 geltende Tarifvereinbarung um Mitternacht ausläuft. Allerdings verabredeten beide Seiten nach NBPA-Angaben ein erneutes Treffen „in naher Zukunft“.

Nach monatelangen Gesprächen kamen sich Spieler und Clubbesitzer auch bei ihrem letzten rund dreistündigen Meeting nicht entscheidend näher. „Der Graben war noch zu tief“, sagte NBPA-Präsident Billy Hunter. „Wir haben versucht, einen Lockout zu vermeiden. Leider haben wir keinen Deal zustande bekommen“, meinte NBPA-Vize-Präsident Matt Bonner.

Was die geplatzte Einigung für Nowitzki und Co. tatsächlich bedeutet, werden die nächsten Wochen zeigen. Der Abschluss eines neuen Vertrages ist weiter möglich. Die Trainingscamps beginnen erst Anfang September, der Ligastart ist für Mitte Oktober angesetzt. Bis dahin können sich beide Seiten doch noch einigen. Zunächst ruht aber der komplette NBA-Betrieb.

Sollten sich Liga und Spielergewerkschaft auch zu einem späteren Zeitpunkt nicht auf einen neuen Deal verständigen, könnte die kommende Saison verkürzt werden, im schlimmsten Fall sogar komplett ausfallen. Nach dem letzten Lockout vor 13 Jahren fanden nur 50 der geplanten 82 Spiele statt. Die TV-Quoten sanken damals in den Keller, die Erlöse aus dem Merchandising gingen rapide zurück.

Wenn es tatsächlich zu einer längeren Pause kommt, müssten sich Nowitzki und Co. nach Alternativen umsehen. „In meinem Alter kann ich nicht ein Jahr rumsitzen und dann wieder anfangen zu spielen“, hatte Nowitzki bereits im Vorfeld gesagt. In der Bundesliga hatten bereits Meister Brose Baskets Bamberg, ALBA Berlin und auch der FC Bayern München Interesse am frisch gekürten NBA-Champion geäußert.

„Das ist noch weit weg. Ich hoffe, dass es noch eine Einigung gibt“, hatte der 33-Jährige am Dienstag bei seinem triumphalen Empfang in Würzburg gesagt. Zumal die rechtliche Frage, ob ein Wechsel nach Deutschland oder in ein anderes Land überhaupt möglich ist, noch ungeklärt ist.

In dem Streit um einen neuen Tarifvertrag geht es vor allem ums Geld. Nach Liga-Angaben haben 22 Teams in der gerade beendeten Saison Verluste gemacht. Insgesamt beziffert die NBA das Jahres-Minus auf rund 300 Millionen Dollar (208 Millionen Euro), die NBPA bezweifelt diese Zahlen. Die Liga will bei den Gehältern der Spieler rund 700 bis 800 Millionen Dollar einsparen, was die Profis ablehnen. Sie hatten zuletzt angeboten, auf 500 Millionen Dollar in den kommenden fünf Jahren zu verzichten - dies war den Clubbossen zu wenig.