Nowitzki fiebert Start entgegen - Mavs Außenseiter
Dallas (dpa) - Zwischen Umbruch und Titelverteidigung - Dirk Nowitzki und die Dallas Mavericks stehen vor einer komplizierten NBA-Saison.
Auf der einen Seite hat Clubboss Mark Cuban zugelassen, dass in Center Tyson Chandler, Caron Butler, J.J. Barea und DeShawn Stevenson vier Profis die Meistermannschaft verlassen haben. Auf der anderen Seite wollen die „Mavs“ in der nordamerikanischen Basketball-Liga trotzdem wieder vorne mitspielen. Dass die Experten den Champion nicht auf der Rechnung haben, lässt Nowitzki kalt. „Viele trauen uns den erneuten Titel nicht zu, aber letztes Jahr waren wir ja auch keine Meisterschaftsfavoriten“, sagte der 33-Jährige im Interview der Nachrichtenagentur dpa.
Deutschlands Basketball-Superstar ist wieder heiß auf die neue Saison. „Ich freue mich auf die neue Saison und die kommenden Herausforderungen“, sagte Nowitzki vor dem Saisonauftakt gegen die Miami Heat am Ersten Weihnachtstag. Der Neuauflage der Finalserie fiebert der Würzburger ganz besonders entgegen. „Das wird noch einmal ein ganz besonderer Moment werden mit vielen Erinnerungen und Emotionen“, sagte Nowitzki.
Zwar müssen der Kapitän und seine Teamkollegen auf den traditionellen Meisterring noch ein bisschen warten, das Champions Banner wird aber vor der Partie gegen den Topfavoriten aus Miami im American Airlines Center gehisst. „Der bleibt dann für immer da hängen, das ist schon etwas ganz Besonderes. Den Titelgewinn kann uns niemand mehr nehmen“, schwärmte Nowitzki.
Doch mit dem ersten Sprungball am Sonntag geht die Jagd auf die Mavericks los. Nach einer Mini-Vorbereitung von gerade einmal zwei Wochen, in denen die „Mavs“ beide Testspiele gegen die Oklahoma City Thunder verloren, ist Nowitzki bewusst, dass anfangs noch ein wenig Sand im Getriebe des Champions sein wird. „Es wird sicher noch ein bisschen brauchen, bis wir uns als Team gefunden haben“, bat der Blondschopf um Geduld.
66 Partien bis Mitte April stehen für Nowitzki und Co. auf dem Programm, an den ersten fünf Januar-Tagen müssen die Texaner viermal ran - ganz schön happig für das älteste Team der Liga. „Das sind natürlich eine Menge Spiele, von daher werden wir die Jungs von der Bank brauchen“, sagte Nowitzki beim Media Day zu dem strammen Programm. Der 33-Jährige glaubt aber nicht, dass die hohe Belastung zum Problem wird. Vielmehr sieht er im hohen Durchschnittsalter des Kaders sogar einen Vorteil. „Wir sind wieder eine sehr erfahrene Mannschaft“, meinte Nowitzki.
In Chandler hat Dallas jedoch einen der wichtigsten Spieler der Meistersaison nach New York ziehen lassen. Der Center wollte einen mehrjährigen Kontrakt. Cuban und Generalmanager Donnie Nelson boten aber nur eine Verlängerung um ein Jahr. Die Verantwortlichen wollen das Gehaltsniveau unter die von der Liga gewährte Obergrenze drücken, um im kommenden Jahr, wenn Superstars wie Dwight Howard oder Spielmacher Deron Williams auf den Markt kommen, handlungsfähig zu sein.
Nowitzki zeigt Verständnis für den Kurs der Club-Führung. „Du darfst nicht in drei, vier Jahren, wenn einige Spieler vielleicht aufhören, wieder bei null anfangen“, sagte der Franke dem Magazin „Five“. Auch so sieht er sein Team gut aufgestellt. Zwar schmerze der Verlust von Chandler. „Aber mit Lamar Odom oder Vince Carter haben wir gute Leute dazubekommen.“ Das Ziel ist deshalb klar. „Die Titelverteidigung wäre natürlich eine tolle Sache“, sagte Nowitzki.