Nowitzki in All-Star-Verfassung: Dallas siegt wieder

Denver (dpa) - Dirk Nowitzki hat es allen Kritikern wieder gezeigt. Die Aussage von Basketball-Legende Charles Barkley, dass der wertvollste Spieler der Playoff-Finals „über seinen Zenit hinaus“ sei, spornte den Kapitän der Dallas Mavericks in Denver wieder zu einer Topleistung an.

Mit dem wiedererstarkten 2,13-Meter-Riesen beendete der NBA-Champion beim 105:95 über die Nuggets eine Serie von vier Niederlagen. Mit 15:11 Siegen schob sich Dallas in der Western Conference punktgleich mit Houston und Denver wieder ein ganzes Stück nach vorn auf den fünften Rang.

„Ein Sieg. Ein höchst notwendiger Sieg zur rechten Zeit. Heute haben wir uns belohnt“, meinte der Franke. „Wir haben schon in den vergangenen drei Matches sehr hart an der Defensive gearbeitet. Es waren ein paar Lichtblicke dabei.“ Der Würzburger Nationalspieler war mit 25 Zählern und neun Rebounds erneut erfolgreichster und wertvollster Spieler.

Der zweimalige Olympiasieger Barkley hatte jüngst in einer Radioshow lautstark moniert: „Der Zahn der Zeit nagt an ihm. Dirk war über eine lange Zeit ein toller Spieler, aber er wird alt. Seine Zeit ist vorbei.“ In Denver traf Nowitzki elf seiner 20 Versuche aus dem Feld. Mit dieser Quote ist er auch wieder ein Kandidat für das All-Star-Spiel Ende Februar.

Vor allem beim Rebound setzten sich die Gäste, die zum sechsten Mal nacheinander auf ihren verletzten, 39 Jahre alten Spielmacher Jason Kidd verzichten mussten, klar mit 46:38 durch. „Das war und ist besonders bei Auswärtsspielen unser großes Plus“, meinte Nowitzki. Und Kidd brach erneut eine Lanze für den Deutschen: „Dirk ist noch weit entfernt, über seinen Zenit hinaus zu sein. Wir alle sind für den zähen Saisonstart verantwortlich.“

Das NBA-Topteam der Chicago Bulls kam bei den New Orleans Hornets zu einem ungefährdeten 22. Sieg. Beim 90:67 der Gäste machte der deutsche Nationalspieler Chris Kaman in seinem zweiten Spiel nach seinem Comeback einen starken Eindruck. Doch die 17 Punkte und 9 Rebounds des wegen Wechselgerüchten zuletzt pausierenden Centers reichten nicht, die schlechte Bilanz der Hornets aufzubessern. Mit nur vier Siegen bei 22 Niederlagen sind die Aussichten auf einen Playoffplatz verschwindend gering.

Einen Ausrutscher erlaubte sich Miami Heat. Der Topfavorit ging mit 89:102 bei den Orlando Magic unter. Vor allem Center Dwight Howard stellte mit 25 Punkten und 24 Rebounds eine schier unüberwindbare Hürde da. Dennoch bleibt das Team von LeBron James (17 Punkte), Dwyane Wade (33) und Chris Bosh (12) in der Eastern Conference Zweiter hinter Chicago.

Erholt von einer dreitägigen Ruhepause bestimmten die Mavericks vor 15 970 Zuschauern im Pepsi Center die Partie. Neun Minuten vor der Schlusssirene verwandelte Nowitzki einen Sprungwurf zur vorentscheidenden 91:80-Führung. „Wir haben sie nicht ins Laufen kommen lassen“, meinte Nowitzki, der allerdings nur einen von sechs Dreierversuchen traf.

Vince Carter steuerte beim ersten Sieg nach vier Niederlagen nacheinander gegen Denver 17 Punkte und acht Assists bei. Rodrique Beaubois (13), Brandan Wright (10), Delonte West (9) Shawn Marion (13) waren ebenfalls treffsicher. „Die haben zu viele gute Scorer. Ein Fehler, und du wirst sofort bestraft. Ich kapiere einfach nicht, dass wir Nowitzki frei stehen gelassen haben“, schimpfte Denvers Chefcoach George Karl. Bei den Nuggets waren Rudy Fernandez und Al Harrington (je 17) die besten Schützen.