Party auf Eis: Hamburg lädt zum Alstereisvergnügen

Hamburg (dpa) - Die Hamburger können sich auf das langersehnte Alstereisvergnügen freuen. Das Event findet von Freitag (10. Februar) bis Sonntag statt. Die Umweltbehörde warnt aber weiter vor Gefahren.

Jetzt ist es offiziell: Das Alstereisvergnügen findet am Wochenende statt. Die 33 Messungen rund um die Alster hätten am Mittwoch ergeben, dass das Kerneis der Außenalster zwischen 15 und 22 Zentimeter dick sei, sagte die Senatorin für Stadtentwicklung und Umwelt, Jutta Blankau (SPD). Für eine Freigabe des Events seien durchgehend 20 Zentimeter notwendig. Blankau sagte jedoch: „Meine Experten sagen: Das hält.“ Es werden mehr als eine Million Besucher erwartet. Die Buden und Stände werden allerdings nicht wie 1997 beim letzten offiziellen Alstereisvergnügen auf der Eisfläche aufgebaut, sondern am Ufer.

Ein Grund dafür ist, dass die erwarteten Menschenansammlungen vor den Buden zu schwer für die Eisdecke sein könnten. Zum anderen sollen die Besucher den freien Blick auf die Stadt genießen - Buden würden da nur stören. Auch das Müllproblem soll somit überschaubar bleiben. Bei dem letzten offiziellen Alstereisvergnügen auf der Eisfläche hatte noch eine Eisdicke von 15 Zentimetern ausgereicht. Allerdings seien wegen der Menschenmassen Risse auf der Eisfläche entstanden. „Dieses Risiko wollen wir nicht noch einmal eingehen“, sagte Frank Krippner von der Umweltbehörde. Auch Berechnungen der Bundeswehr würden den Wert von 20 Zentimetern empfehlen.

Die Bezirksämter bereiten sich schon seit Tagen auf das Alstereisvergnügen vor, weil sie für die Genehmigung der Budenplätze verantwortlich sind. „Wir wollten gut vorbereitet sein und haben die letzten Tage schon die Buden vermietet“, sagte Bezirk-Mitte-Sprecher Lars Schmidt von Koss. Der Bezirk erteilte insgesamt 10 Lizenzen für Buden von der Kennedy-Brücke bis zur Sechslingspforte. Im Bezirk Nord werden auf den Grünflächen am Schwanenwik rund 12 Buden aufgebaut. Im Bezirk Eimsbüttel sind 40 Verkaufsstände geplant. Geöffnet sind die Buden am Freitag von 12 bis 18 Uhr und am Samstag und Sonntag von 10 bis 18 Uhr. Dann können die Besucher Bratwurst, Waffeln und Glühwein an ungewohnter Stelle genießen. Auch bei der Polizei und der Feuerwehr laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren.

Mit insgesamt über einer Million Besuchern rechnet die Hamburg Touristik GmbH am gesamten Wochenende. „Wir erwarten sogar mehr Besucher als beim letzten Alstereisvergnügen 1997“, sagte Sprecher Sascha Albertsen.

Schon seit Tagen wagen sich Hunderte Hamburger mit Schlittschuhen, Fahrrädern und Eishockeyschlägern auf die zugefrorene Alster. Doch die Behörde wiederholte noch einmal ihre Warnung: Selbst bei einer bereits geschlossenen Eisdecke könne das Eis im Bereich von Brücken und Steganlagen, unter tief hängenden Bäumen und an Zu- und Abläufen noch dünn sein. Somit ist die Einbruchgefahr an diesen Stellen besonders hoch. Vor allem in der Mitte der Alster ist es gefährlich, wo die Schiffe der Alstertouristik bis vergangene Woche zwischen dem Hotel Atlantic und Schwanenwik eine Fahrrinne freihielten. Eisspaziergänger sollten diesen Bereich meiden und Eltern ihre Kinder auf die Gefahren hinweisen.

Beim Betreten der Binnenalster bestehe höchste Lebensgefahr, weil die Eisdecke dort im Gegensatz zur Außenalster überall dünn und brüchig sei. Diesen Bereich will die Behörde markieren. Im Januar 1997 gab es das letzte große Alstereisvergnügen mit Verkaufsständen auf der zugefrorenen Alster. Rund eine Million Menschen stürmten damals zu der Winterparty. Im Winter 2009/2010 wurden Gastronomiestände am Alsterufer genehmigt. Für eine große Eisparty mit behördlicher Erlaubnis hatte die Eisdicke trotz wochenlanger klirrender Kälte nicht genügt.

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