Nowitzki mit den „Mavs“ wieder in den NBA-Playoffs
Dallas (dpa) - „Booom“ - Dirk Nowitzki spreizte drei Finger an beiden Händen ab. Nach einem Jahr Abstinenz feierte der Basketball-Superstar beim 101:98 gegen die Phoenix Suns ausgiebig seine Playoff-Rückkehr und steht zum 13. Mal mit den Dallas Mavericks in der K.o.-Runde der NBA.
„Es fühlt sich gut an, zurück beim großen Tanz zu sein. Hier wollen die Titelanwärter sein, auf der großen Bühne“, sagte der Würzburger zum glücklichen Ausgang einer Hauptrunde mit Höhen und Tiefen. Die Mavs sind vor dem letzten regulären Saisonspiel als Siebter nicht mehr aus den Playoff-Rängen zu verdrängen.
Da auch Dennis Schröder und die Atlanta Hawks durch das 98:85 gegen die Miami Heat ihren Platz in den Ausscheidungsspielen um den Titel sicher haben, stehen erstmals seit 2001 wieder zwei gebürtige Deutsche in den Playoffs. Damals schaffte es neben Nowitzki auch Detlef Schrempf mit den Portland Trail Blazers.
Für den ersten großen deutschen NBA-Star war vor 13 Jahren in Runde eins Schluss - und auch Nowitzki & Co. werden es schwer haben. Mit einem Sieg im abschließenden Spiel bei den Memphis Grizzlies am Mittwoch (Ortszeit) hätten die Mavs Platz sieben sicher und würden zumindest dem West-Meister San Antonio Spurs aus dem Weg gehen. „Unser Club steht dafür, Meisterschaften zu gewinnen. Unser Matchup wird hart, egal gegen wen es geht, aber wir werden bereit sein“, betonte Mavs-Coach Rick Carlisle.
Zunächst war die Erleichterung nach den verpassten Playoffs im Vorjahr greifbar. „Das große kollektive Ausatmen der Mavericks wird noch genug Wind produzieren, um die Haare für mehrere Tage durcheinanderzubringen“, schrieben die „Dallas Morning News“.
Nowitzki erzielte 23 Punkte und zeigte mit 21 Zählern in der zweiten Halbzeit eine starke Leistung. „Der Grund, warum wir gewonnen haben, ist, weil wir in Dirk einen der besten Spieler auf dem Planeten haben“, lobte Coach Rick Carlisle. „Und weil Monta Ellis sein größtes Spiel dieses Jahr gespielt hat, als wir ihn am meisten brauchten.“ Der Neuzugang war mit 37 Punkten Topscorer.
Im dritten Viertel lagen die Mavs zwischenzeitlich schon mit 13 Zählern hinten, die beiden Stars führten den Meister von 2011 aber wieder heran. Mit einem getroffenen Distanzwurf zum 92:89 brachte Nowitzki sein Team in Führung und setzte zum ersten Jubelschrei an. „Das war heute schon ein Playoffspiel für uns“, sagte der Flügelspieler angesichts der engen Ausgangslage im Westen. „Es waren viele Aufs und Abs diese Saison, aber wir haben es geschafft.“
Knapp drei Minuten vor Ende knickte der Flügelspieler mit dem linken Fuß um, kehrte aber auf das Feld zurück. „Es tut die ersten Minuten weh, aber dann warte ich und es ist gut“, berichtete Nowitzki, der in seiner Karriere schon mindestens zehnmal an Knöchelverletzungen laborierte. „Es war gut genug, dass ich wieder rein konnte.“
Beim Erfolg gegen Meister Miami stand der frühere Braunschweiger Schröder erst gar nicht auf dem Parkett, ohne den Rookie buchte Atlanta das Playoff-Ticket im Osten. Dort treffen die Hawks entweder wieder auf Miami oder die Indiana Pacers. Es ist die siebte Teilnahme nacheinander für das Team aus Georgia an der K.o.-Runde, dies ist die längste Serie in der Eastern Conference. „Wir denken nicht darüber nach, wen wir bekommen“, sagte Aufbauspieler Jeff Teague über den Playoff-Gegner. „Ich bin einfach nur froh für die Jungs.“