Showdown der NBA-Superstars - Nowitzki träumt
DAllas (dpa) - Neustart in der NBA: Die 82 Hauptrundenspiele zählen nichts mehr, in den Playoffs beginnt alles neu. Dirk Nowitzki und die Dallas Mavericks treffen auf die Portland Trail Blazers. Doch im Fokus stehen andere: Die Bulls, die Lakers und die Heat.
Oder vielleicht doch Oklahoma?
Die Lakers wollen wieder den Titel, die Bulls eine neue Ära und Miamis Super-Trio es allen zeigen - nur über Dirk Nowitzki und die Dallas Mavericks redet vor dem Start der NBA-Playoffs niemand. Zwar gelten die „Mavs“ in dem am 16. April beginnenden Erstrunden-Duell mit den Portland Trail Blazers als Favorit, viel mehr wird dem deutschen Basketball-Star und seinem Team aber nicht zugetraut. Für Nowitzki kein Problem: „Die Kritiker sind immer da und sie werden erst verschwinden, wenn wir die Meisterschaft geholt haben“, sagte der 32-Jährige.
Fast 13 Jahre läuft der Würzburger nun schon seinem Traum vom Titel hinterher. „Ich war MVP, zehnmal in Serie beim Allstar-Spiel dabei und habe diverse andere Ehrungen bekommen. Doch das ist mir alles egal. Was mir noch fehlt, ist der Meisterring“, sagte Nowitzki.
Dass es auch in diesem Jahr einem Wunder gleichen würde, wenn Dallas am Ende die erste Meisterschaft der Clubgeschichte holt, ist ihm bewusst. „Topfavorit sind wir sicher nicht. Das sind im Westen die Lakers und im Osten die Bulls oder Miami“, meinte der Blondschopf, der zudem ein weiteres Team auf der Rechnung hat. „Die Oklahoma City Thunder sind für mich so etwas wie der Geheimfavorit“, sagte Nowitzki.
Für Dallas wird es erst einmal darum gehen, die Trail Blazers auszuschalten. In Portland rieben sie sich die Hände, als feststand, dass es zum Vergleich mit den „Mavs“ kommt. „So wollten wir es haben“, sagte Portlands Star LaMarcus Aldridge. Schließlich haftet den Mavericks seit Jahren das Verlierer-Image an.
„Wir sind das Team, gegen das jeder gerne spielen will“, sagte Dallas' Routinier Jason Terry. An ihm, Spielmacher Jason Kidd und den anderen Veteranen in der Mannschaft von Trainer Rick Carlisle liegt es nun, Nowitzki so zu entlasten, dass den Gegnern in den Playoffs die Freude an einem Duell mit den „Mavs“ vergeht. Nowitzki setzt zudem auf Center Tyson Chandler. „Er ist so etwas wie unser MVP. Wenn er und Brendan Haywood unter den Körben in Topform sind, können wir weit kommen.“
Doch dass es gegen die Spitzenteams der Liga reicht, ist eher unwahrscheinlich. Allerdings müssen auch die Favoriten erst einmal ihren Playoff-Rhythmus finden. Im Osten kommt es gleich zum Auftakt zum Klassiker zwischen dem Vorjahresfinalisten Boston Celtics und den New York Knicks mit Carmelo Anthony und Amar'e Stoudemire. Im Westen müssen sich die Chicago Bulls, die bereits vom Beginn einer neuen Zeitrechnung mit MVP-Top-Kandidat Derrick Rose träumen, erst einmal der Indiana Pacers entledigen.
Und dann sind da ja noch LeBron James, Dwyane Wade und Chris Bosh. Das Trio von den Miami Heat wird mit dem Start der K.o.-Runde noch weiter in den Fokus rücken. „Ich denke, unsere Entscheidung, alle in einem Team zu spielen, hat dem Basketball sehr gut getan“, sagte Wade dem „Miami Herald“. Doch ein frühes Aus gegen die Philadelphia 76ers würde James und Co. zum Gespött der Liga machen. Der Druck wächst - nicht nur auf Nowitzki und die Mavericks.