Bayer 04 schlägt Chelsea - das Glück des Tüchtigen

Durch das 2:1 (0:0) gegen den FC Chelsea steht Leverkusen in der nächsten Runde.

Leverkusen. Manuel Friedrich kam die Rolle des Helden zu. In der 90. Minute markierte der Leverkusener Abwehrspieler den 2:1-Siegtreffer gegen den FC Chelsea London und garantierte dem Bayer-Team den Einzug in das Achtelfinale.

Während die Champions League-Hymne durch das weite Rund der BayArena schmetterte, hüpften die Leverkusener Kicker wie kleine Kinder auf dem Rasen und bejubelten einen Sieg, den man lange nicht für möglich gehalten hatte. „Wir sind hochzufrieden mit dem Ergebnis“, sagte der starke Michael Ballack. „Man hat gesehen, was in der Mannschaft steckt. Wir müssen einfach an uns glauben.“

„Dass wir dieses Spiel am Ende auch noch gewonnen haben, ist umso schöner. Alle Spieler haben heute toll gefightet und sich durch den Rückstand nicht verrückt machen lassen. Jetzt können wir sogar als Gruppensieger ins Achtelfinale einziehen. Das ist unglaublich“, frohlockte Bayers Sportdirektor Rudi Völler. Um die Gruppe E ganz sicher als Tabellenführer abzuschließen, ist am 6. Dezember beim KRC Genk in Belgien ein weiterer Bayer-Sieg erforderlich (siehe Tabelle).

Didier Drogba schockte die Leverkusener zunächst. Der 33-Jährige erhielt den Ball, drehte sich einmal um seine eigene Achse und mithin um den gerade erst in die Leverkusener Stammelf zurückgekehrten Manuel Friedrich, visierte das Tor an und schoss unten links ein (48.). Eine Aktion, ein Fehler, eine Bestrafung. So funktioniert der Königsklassen-Fußball.

Und so war am Mittwoch auch lange das Spiel des FC Chelsea in der mit 29 285 Zuschauern nicht ausverkauften BayArena angelegt. Abwartend war die Taktik der Engländer, man konnte es auch arrogant nennen, frei nach dem Motto: Ihr kommt, ihr müsst kommen. Wir machen dann das, was nötig ist. So hatte Chelsea das Bayer-Team 30 Minuten lang eingeschläfert.

Und war durch einen Kopfball von Ballack (33.) an die Latte ein einziges Mal vor der Pause gewarnt worden. In der Folge konterte der Premier-League-Klub.

Drogba traf aber nur das Außennetz, nachdem ihn Leverkusens Torwart Bernd Leno nach außen gedrängt hatte (39.), der Spanier Juan Mata (41.) scheiterte wiederum am erneut starken Leno selbst.

Die Hereinnahme von André Schürrle für den Außenverteidiger Daniel Schwaab — Castro machte offensiv Platz und nahm den Verteidigerposten ein — verfehlte ihre Wirkung nicht. Eine Minute später scheiterte Ballack mit einem Fallrückzieher an Czech, nach der anschließenden Ecke auch aus zwei Metern am Torwart.

Der in der 71. Minute eingewechselte Eren Derdiyok köpfte in der 73. Minute mit seinem ersten Ballkontakt den Ausgleich. Am Ende war es ein offener Schlagabtausch, mit einem glücklichen Ende für den Gastgeber.