Ex-Fortuna-Torwart in Wettbetrug verwickelt Wird Maduka Okoye jetzt für mehrere Jahre gesperrt?

Udine/Düsseldorf · Die Profi-Karriere des früheren Fortuna-Torwarts Maduka Okoye steht vor dem Aus.

Okoye zu seiner Zeit bei Fortuna Düsseldorf.

Foto: RP/dpa/Janning

(pn) Maduka Okoye musste einen langen Weg gehen, um Profifußballer zu werden. Bei Fortuna galt der heute 25-Jährige als eines der größten Torwart-Talente, die die Düsseldorfer je hervorgebracht haben. Sein Können ebnete ihm damals beinahe sogar den Weg in den Profifußball, doch dann geriet dieser Traum ins Stocken. „Lutz Pfannenstiel war damals der Sportvorstand und hat mir einen Profivertrag vorgelegt. Ich wollte unterschreiben, aber dann wurde er gefeuert. Das war eine heftige Zeit. Ich war im Kopf schon Profi – und dann hat mir der neue Vorstand den Vertrag quasi vor der Nase wieder weggezogen“, sagte Okoye unlängst im Gespräch mit dem „Kicker“.

Seitdem hat sich einiges bei dem gebürtigen Düsseldorfer getan. Nach seinem Abschied aus der Geburtsstadt verschlug es ihn zu Sparta Rotterdam in die Niederlande, danach auf die Insel zum FC Watford, der ihn wieder nach Rotterdam verlieh. Daraufhin folgte nach einer Saison in England der Transfer zu Udinese Calcio.

In Italien lebt Okoyes Traum nach wie vor, er hat sich ihn dort endgültig erfüllt. Er wurde beim Serie-A-Klub sogar zwischenzeitlich Stammtorhüter und verteidigte diese Position vehement bis zu seiner Handgelenksverletzung. Im Zuge dessen titelte die „Süddeutsche Zeitung“ nach einem Gespräch mit dem Keeper kürzlich: „Aus dem Problemviertel zum Millionär“.

Doch plötzlich gerät die ganze Bilderbuchgeschichte, die ihn aus dem Düsseldorfer Maghreb-Viertel in Oberbilk auf die große Sportbühne manövrierte, stark ins Wanken. Denn die italienische Staatsanwaltschaft untersucht einen möglichen Wettbetrug um Okoye, dies berichtet „Messaggero Veneto“.

Auslöser dieser Überprüfung durch die Staatsanwaltschaft Udine war eine Meldung von Sisal – einem aktiven italienischen Glücksspielunternehmen und Zahlungsdienstleister – über eine Reihe von Wetten. Eine davon stand mit erheblichen Beträgen im Zusammenhang mit Okoyes Verwarnung, die er während des 2:1-Siegs seines Klubs Udinese im Ligaspiel gegen Lazio Rom erhielt.

Am 11. März des vergangenen Jahres wurde Okoye vom Schiedsrichter wegen Zeitspiels mit der Gelben Karte verwarnt – in der 64. Minute, was eigentlich ein vergleichsweise früher Zeitpunkt für eine Spielverzögerung ist. Neben Okoye steht auch der Besitzer einer Pizzeria, die häufig von Profis und gelegentlich von Führungskräften des italienischen Vereins besucht wird, im Ermittlungsregister.

Gegen die beiden Verdächtigen lautet der Vorwurf auf Betrug. Falls Okoye in diesem Fall von der Sportjustiz für schuldig befunden wird, droht ihm neben strafrechtlichen Konsequenzen eine Sperre von bis zu vier Jahren sowie der Ausschluss von allen Wettbewerben.

Udinese hatte jüngst den ablösefreien Torwart Egil Selvik verpflichtet, um den Konkurrenzkampf mit Razvan Sava anzustacheln. Es ist eine vorbeugende Maßnahme angesichts der langen Ausfallzeit von Okoye. Der frühere Düsseldorfer muss aktuell ohnehin verletzt zuschauen. Unter Umständen kommt er im Zuge der Untersuchungen gegen ihn um einen Wettbetrug erst einmal auf lange Sicht überhaupt nicht mehr als Profifußballer zum Zug.

(pn loy)