Lösung gefunden? Dieses Rezept hat Fortuna-Verteidiger Oberdorf für weniger Gegentore
Düsseldorf · Wenn die Düsseldorfer am Freitag gegen Darmstadt in die Rückrunde starten, muss vor allem eines besser werden: die Defensivarbeit. Denn in den Wochen vor Weihnachten hat Fortuna deutlich zu viele Gegentreffer geschluckt. Abwehrspieler Tim Oberdorf weiß, worauf es nun ankommt.
Zehn Gegentore in fünf Zweitliga-Spielen, die Hälfte davon allein in der letzten Partie vor der Winterpause gegen den 1. FC Magdeburg – Fortuna hat das vergangene Jahr mit massiven Defensivproblemen beendet. Kein Wunder, dass die Abwehrarbeit in der Rückrunden-Vorbereitung weit oben auf der Agenda von Trainer Daniel Thioune stand. Doch sind die gröbsten Mängel nun tatsächlich behoben?
„Wir hatten lange genug Zeit, um uns gut vorzubereiten. Wir haben viele Sachen angesprochen, in der Winterpause sowohl mit Dreier- als auch mit Viererkette gespielt und gemerkt, dass es weniger am System, sondern mehr an der Umsetzung auf dem Platz liegt“, erzählt Innenverteidiger Tim Oberdorf und glaubt an die Trendwende im zweiten Saisonabschnitt, der am Freitag (18.30 Uhr, Arena) mit der Partie gegen den SV Darmstadt 98 beginnt: „Wir haben da einen Schritt nach vorne gemacht und wollen zusehen, dass wir direkt voll da sind, wenn die Saison weitergeht.“
Worauf es dabei konkret ankommt, weiß der 28-Jährige relativ genau. „Wir müssen zwischen den Mannschaftsteilen wieder besser im Anlaufen agieren, als gesamtes Team verteidigen und Entscheidungen, die getroffen werden, komplett mittragen“, erläutert Oberdorf und führt sein Rezept für weniger Gegentore weiter aus: „Wir müssen die Räume kleinhalten und in letzter Instanz einfach auch Zweikämpfe gewinnen. Dann sind wir auf einem guten Weg, das Problem in den Griff zu bekommen.“ Was unerlässlich ist, wenn Fortuna tatsächlich im Kampf um den Aufstieg noch ein ernsthaftes Wörtchen mitreden möchte.
Als Jäger der Top-Platzierten sieht Oberdorf die Düsseldorfer allerdings nicht. „Das Bild vom Jäger und Gejagten kann sich in dieser Liga alle drei Spieltage komplett drehen. Deswegen gibt es die klassischen Jäger und Gejagten für mich aktuell gar nicht“, sagt der gebürtige Hagener. „Alle jagen von Spiel zu Spiel den jeweiligen Gegner. Die eine Mannschaft, die vorweg marschiert, gab es in der Hinrunde nicht.“ Und dennoch trennen Fortuna schon fünf Punkte von Spitzenreiter 1. FC Köln.
Dass es das Auftaktduell gegen Darmstadt gleich in sich haben wird, ist Oberdorf indes völlig klar. Denn seitdem Florian Kohfeldt das Ruder bei den Südhessen übernommen hat, läuft es. „Gerade unter dem neuen Trainer haben sie einen riesigen Wandel vollzogen, konstant gepunktet und gute Spiele gemacht“, betont der Innenverteidiger. „Das wird für uns zum Start eine schwierige Aufgabe. Aber wir fühlen uns gut vorbereitet und brennen alle darauf, dass es jetzt endlich losgeht.“
Dieses Gefühl transportiert zumindest Oberdorf auch in die Zielvision. Ob er Fortuna für fußballerisch stark genug halte, um oben dranzubleiben? „Ja, davon sind wir überzeugt. Wenn jeder an die hundert Prozent kommt, können wir jede Mannschaft schlagen.“ Am besten zu Beginn schon gleich die Darmstädter – und idealerweise auch zu Null, wenn das Rezept von Tim Oberdorf aufgeht.