0:1 im Mega-Testspiel Fortuna verkauft sich ordentlich gegen Feyenoord Rotterdam
La Quinta/Marbella · Die Düsseldorfer zeigen in Marbella bei der 0:1-Niederlage gegen Feyenoord Rotterdam vielversprechende Ansätze.
Feyenoord Rotterdam gehört in der neu aufgeplusterten Champions League zu einem illustren Kreis von Mannschaften. Der europäische Hochadel ist versammelt – und die Niederländer rangieren aktuell vor Teams wie Real Madrid, Manchester City und Paris Saint-Germain. Da liegt es natürlich auf der Hand, dass Fortuna nicht weit sein kann. Und so haben die Düsseldorfer ihr erstes Testspiel gegen Rotterdam ausgetragen.
Im Wintertrainingslager im spanischen Marbella haben sie sich dabei sehr teuer verkauft. Erst nach 109 Spielminuten kassierten die Rheinländer den ersten und einzigen Gegentreffer an diesem Nachmittag. Kapitän Andre Hoffmann hatte im eigenen Strafraum recht rabiat zur Grätsche angesetzt. Luka Ivanucec verwandelte den fälligen Strafstoß sicher gegen Florian Schock zum 1:0.
Davor wollte kein Tor fallen. Weil Fortuna ordentlich verteidigte, auch etwas Glück und vor allem Florian Kastenmeier auf ihrer Seite hatte. Der stand die ersten 90 Minuten zwischen den Pfosten und zeigte herausragende Reflexe auf der Linie. Dazu auch noch eine Abwehr mit viel Einsatz. Gleichwohl zeigte sich aber auch, wie wacklig das Konstrukt unter Druck des Gegners ist. Besonders Joshua Quarshie geriet einige Male ins Schwimmen. Am Ende war es jedenfalls ein Spiel, das schwer taugte für irgendwelche Standortbestimmungen. Und dennoch waren ein paar Tendenzen zu erkennen.
Zum Beispiel auf der rechten Seite – wo Valgeir Lunddal aktuell die Nase vor Matthias Zimmermann haben dürfte. „Zimbo“ wirkte bei seinem Einsatz in der Mitte irgendwie durch den Wind. Für Cheftrainer Daniel Thioune eine durchaus komfortable Situation, er will den Konkurrenzkampf richtig anheizen. Während Isak Johannesson und Dawid Kownacki nach Grippe nur kurze Einsatzzeiten bekamen, standen die anderen Akteure mindestens 60 Minuten auf dem Rasen. Etwas unerwartet maximal, dass der erst 18-jährige Arno Krause – Innenverteidiger aus Fortunas U19 – ran durfte, weil Quarshie verletzt ausgewechselt werden musste.
In der Offensive versteckte sich Fortuna nicht, wenngleich die Niederländer einfach über mehr Power verfügten und das auch ausspielten, ohne aber wirklich zu glänzen. Sie drückten, ohne die Sterne vom Himmel zu spielen. Brian Priske, dänischer Trainer von Feyenoord, dürfte durchaus respektvoll auf das Spiel der Düsseldorfer geblickt haben. Sein Team startet bereits am nächsten Wochenende. Für Thioune gibt es noch etwas mehr Zeit. Im Trainingslager in Marbella, bis zum Start in der Zweiten Liga. Doch der Anfang war durchaus vielversprechend gegen einen Kontrahenten mit einem Marktwert von fast 300 Millionen Euro.
Mit dem Hamburger SV hatte Thioune bereits einmal 1:0 gegen Rotterdam gewonnen. Doch auch mit dem Auftritt seiner Mannschaft war er sehr einverstanden: „Gegen eine so großartige Mannschaft haben wir ein gutes Bild abgegeben.“ Die Dreierkette hatte er zunächst in der Kombination aus Jamil Siebert, Tim Oberdorf und Quarshie getestet – weil Thioune natürlich wusste, was er von Hoffmann bekommt. „Jamil und auch Nicolas Gavory sollten vor allem wieder Minuten sammeln“, erklärte der Coach. Für die Offensivkräfte war es indes kein Spiel, um glänzen zu können.
Test gegen den norwegischen Meister FK Bodø/Glimt
Im Mittelfeld musste Thioune improvisieren, weil Shinta Appelkamp noch verletzt und Johannesson nicht wieder bei einhundert Prozent war. Dafür hatte sich unter anderem Noah Mbamba zeigen dürfen – ein Auftritt mit vielen positiven Ansätzen, aber er muss trotzdem weiter an sich arbeiten. Thioune dürfte durchaus stolz darauf sein, wie seine Mannschaft mitzieht. „Es hat etwas die Tiefe im Spiel gefehlt, aber insgesamt war das alles schon schwer in Ordnung. Wir haben noch ein paar Themen, daran müssen wir arbeiten“, urteilte er. Das nächste Testspiel steigt am Donnerstag gegen den norwegischen Meister FK Bodø/Glimt. Eine gute Möglichkeit für seine Spieler, sich noch einmal zu zeigen. Es geht um das gemeinsame große Ziel, den Aufstieg – und die Frage, welche Formation am besten taugt, um es zu erreichen.