Seifen handgemacht Frische Wölkchen aus Breyell

Breyell · In Breyell dreht sich alles rund um die Naturseifen. Das Mutter-Tochter-Team, Birgit und Mara Jansen, stellt handgemachte Seifen aus natürlichen Rohstoffen her.

Das Mutter-Tochter-Team Birgit und Mara Jansen portioniert ihre handgemachten Seife auch per Hand.

Foto: Bianca Treffer

Neulich in einer Breyeller Küche: Ein zarter Lavendelduft geht von der Silikonform in der Holzhalterung aus, die Birgit Jansen gerade auf der Arbeitsplatte abgestellt hat. Ihre Tochter Mara Jansen schlüpft, wie ihre Mutter auch, in blaue Handschuhe. Auf der Arbeitsfläche liegen ein mit Backpapier ausgestattetes Blech, ein breites Messer mit Wellenschliff und eine Halterung aus Holz.

„Die größte Kunst ist es jetzt den Seifenblock unbeschädigt aus der Silikonform herauszubekommen“, bemerkt Birgit Jansen, während sie die 26 Zentimeter lange Kastenform aus der Holzhalterung nimmt und vorsichtig beginnt auf die Ränder und den Boden zu klopfen, indes ihre Tochter die ausgebreiteten Hände unter die Form hält, um das Lavendelseifenstück aufzufangen. Es dauert ein wenig, dann löst sich das Stück. Zwei Augenpaare mustern den leicht grünlichen Block, dann ein Nicken auf beiden Seiten. Das Mutter-Tochter-Team ist mit dem Ergebnis zufrieden.

„Die Seifenstücke müssen danach noch sechs Wochen dunkel und kühl lagern. Der PH-Wert ist am Anfang zu basisch. Das reguliert sich mit der Lagerung. In dieser Zeit verändert sich auch die Farbe. Die Stücke dunkeln nach und bekommen den typischen leichten Stich ins Blaue, der eine Lavendelnaturseife auszeichnet“, informiert Mara Jansen.

Bei dem Mutter-Tochter-Gespann hat die Seifenherstellung Einzug gehalten. Was als reines Hobby begann, möchten die Tierärztin und ihre Tochter, die im Sommer ihre Mode-Design-Ausbildung abgeschlossen hat, gerne ausbauen und als kleines Gewerbe führen. Einen ersten Probelauf gab es im Dezember auf dem Weihnachtsmarkt in Lobberich, wo die Produkte in Form der Naturseifen und Deo-Cremes sehr gut ankamen.

Angefangen hat alles im Sommer. Verursacher war „meine Oma“, wie Mara Jansen berichtet. Diese hatte zu Weihnachten einmal selbstgemachte Seifen verschenkt, die laut Aussage der Jansens „einfach nur sehr gut gewesen wären“. Doch die teureren Zutaten und der Zeitaufwand hielten die Schwiegermutter von Birgit Jansen davon ab, weitere Seifen für die Familie zu produzieren. Vor dem Hintergrund, dass die Jansens Wert auf natürliche Produkte sowie wenig Verpackungsmüll legen, und daher selber Seifen ohne Plastikverpackung statt Duschgels und Co. benutzen, kamen Mutter und Tochter im Sommer auf die Idee einmal eigene Seifen herzustellen.

„Wir machen generell vieles selber und es hat sich einfach ergeben, sich an die Seifen heranzuwagen“, sagt Birgit Jansen. Die Recherche begann und die heimatliche Küche verwandelte sich zum ersten Mal in eine Seifenküche. „Mara und ich hatten die Rohstoffe und Arbeitsutensilien eingekauft. Danach standen wir, mit der nötigen Schutzkleidung ausgerüstet in der Küche, rollten die Arbeitstischdecke und begannen“, erinnert sich Birgit Jansen.

Von Anfang an war klar, dass nur natürliche Rohstoffe den Weg in die Seifen finden sollten. Das heißt im Umkehrschluss, es gibt keine knalligen Farben und extrem starken Düfte. Die beiden Frauen arbeiten mit natürlichen Färbemitteln wie Tonerden, Spirulina oder Karottensaft. Bei einigen Seifen kommen zudem ätherische Öle zum Einsatz. Eigenkreationen wurden entwickelt und erhielten Namen, die sich auf die jeweiligen Besonderheiten der Seife beziehen. Angefangen von „Frisches Wölkchen“, weil die weißen Flecken in der Seife wie Wolken aussehen, oder der „Tante aus Marokko“, da hier marokkanische Tonerde verwendet wird. „Bei der Namensgebung haben wir viel gelacht“, sagt Mara Jansen.

Die Familie musste als Versuchskaninchen heran. Die Seifen, inklusive Haarseifen, wurden getestet und für gut befunden. Das Mutter-Tochter-Team wagte sich danach an die erste feste Deocreme aus natürlichen Zutaten heran und erhielt ebenfalls ein positives Feedback. Die Produktion für den Weihnachtsmarkt lief an. Die 52-Jährige und die 22-Jährige gaben sich den Namen Saponina, angelehnt an das lateinische sapo, was übersetzt Seife heißt. Mara Jansen kreierte dazu eine Internetseite. Nun sind die Breyellerinnen gespannt, ob ihre Produkte auch nach dem ersten Marktverkauf gut angenommen werden. Ihr Onlineshop ist am Start.